Trotz der Medienpräsenz von Tablets werden die Geräte in deutschen Unternehmen bislang weit weniger intensiv genutzt, als dies den Anschein hat. Dies ist ein Ergebnis einer repräsentativen Trendstudie von Pierre Audoin Consultans (PAC) im Auftrag von Microsoft Deutschland.
Für die Studie wurden 151 IT-Leiter und Geschäftsführer deutscher Unternehmen befragt. Sie zeigt, welche Personengruppen im Unternehmen auf welche Weise heute Tablets nutzen und wie sie die künftige Tablet-Nutzung einschätzen.
Nur rund ein Fünftel der Unternehmen haben nach Aussage der ITK-Verantwortlichen private und/oder firmeneigene Geräte im Einsatz oder planen die Nutzung in den nächsten zwei Jahren. Dort wo Tablets bereits genutzt werden, ist meist nur eine sehr kleine Anzahl an Geräten im Einsatz. In 7 Prozent der Unternehmen wird die Tablet-Nutzung noch diskutiert.
Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass Tablets ein wichtiger Teil der Unternehmens-IT werden. Zudem sind Firmen, die aktuell Tablets nutzen, vom Mehrwert der Geräte für das Geschäftsumfeld überzeugt. Dies gilt insbesondere für alle kundennahen Bereiche. Nach Ansicht von PAC besteht ein großes Marktpotential für mobile ERP- und CRM-Anwendungen.
Ein Großteil der Unternehmen, die bereits Tablets im Einsatz haben, setzen auf firmeneigene Geräte. Meistens handelt es sich dabei um das iPad von Apple, wodurch iOS das derzeit meist genutzte Tablet-Betriebssystem ist. Dennoch wird iOS nur von 26 Prozent der befragten ITK-Verantwortlichen als geeignet für den Geschäftseinsatz eingestuft. Um die Business-Tauglichkeit anderer Tablet-Betriebssysteme sei es aber auch nicht besser bestellt.
Tablets können nach Einschätzung von ITK-Verantwortlichen die Effizienz und Produktivität der Mitarbeiter erhöhen und werden sich künftig zu einem wichtigen Bestandteil der Unternehmens-IT entwickeln.
In Unternehmen, die Tablets nutzen oder dies zumindest diskutieren, glaubt jeder zweite ITK-Verantwortliche, dass die Nutzung von Tablets in seinem Unternehmen zunehmen wird – meist ergänzend zu Smartphones und Notebooks. In fast 40 Prozent dieser Unternehmen ist in den kommenden zwei Jahren die Anschaffung firmeneigener Tablets geplant.
PAC-Analystin Nicole Dufft: „Tablets haben für Unternehmen einen eindeutigen Mehrwert. Sie erleichtern insbesondere die mobile Nutzung von webbasierten Anwendungen. Damit könnte die verstärkte Nutzung von Tablets eine wichtige Triebfeder für Cloud-basierte Anwendungen werden.“
Der Mehrwert von Tablets ergibt sich insbesondere für mobile Mitarbeiter in kundennahen Bereichen wie Vertrieb und Außendienst. Allerdings sollen die Ergebnisse auch zeigen, dass bisher vorwiegend einfache, grundlegende Anwendungen wie E-Mail-Versand und -Empfang sowie die Präsentation von Dokumenten im Vordergrund der Tablet-Nutzung stehen. Der Einsatz von stärker integrierten, prozessspezifischen Lösungen wie mobilen ERP- oder CRM-Applikationen wird häufig noch nicht mit Tablets assoziiert. Hier sieht PAC noch erhebliche Potenziale.
Mit der Verbreitung von Tablets in den Unternehmen steigt der Bedarf an Tools für eine effiziente Verwaltung: „Unternehmen müssen auch für Tablets zentrale Administrationsmöglichkeiten schaffen, sodass die zunehmende Vielfalt an Gerätetypen und Betriebssystemen effizient verwaltet werden kann. Darüber hinaus ist es gerade für große Unternehmen von zentraler Bedeutung, Sicherheit und Compliance auch bei der Tablet-Nutzung gewährleisten zu können“, so PAC-Analyst Frank Niemann.
PAC weist zudem auf die enorme Bedeutung einer geeigneten Mobility-Strategie in den Unternehmen hin. Hierbei müssen die Bedürfnisse der Nutzer, die IT-Umgebung sowie die zu erwartenden Kosten für Verwaltung und Integration berücksichtigt werden. Wie andere PAC-Umfragen belegen, mangelt es jedoch bei vielen Unternehmen an einer solchen Strategie.
Die Studie soll auf der PAC-Webseite zum kostenlosen Download bereitstehen. (Quelle: Pierre Audoin Consultants (PAC)/GST)