Eigentlich ist der 1. April schon längst gelaufen, aber australische Klimaschützer scheinen das locker zu sehen. Oder sollte es ihnen etwa ernst sein mit der Absicht, einige Hunderttausend Kamele abzuschlachten, weil sie das Klima mit ihren Rülpsern bedrohen? Das meldete gestern zumindest Der Spiegel hier auf seinem Online-Portal. Die australische Regierung wolle darüber hinaus für jedes tote Kamel CO2-Zertifikate ausgeben und diese dann im In- und Ausland an Firmen verkaufen, die Verschmutzungsrechte brauchen. Ein totes Kamel könnte so– neben Fleisch – per CO2-Zertifikat bis zu 70 australische Dollars (rund 50 Euro) in die Staatskasse spülen.
Der Schöpfer dieser grandiosen und tierisch guten Idee, Tim Moore, Inhaber der Firma Northwest Carbon in Adelaide, rechnet vor, dass so ein Höckervergaser im Jahr rund 45 Kilogramm Methan ausstoße. Das richte so viel Schaden am Klima an, wie rund eine Tonne CO2.
Alle rund 1,2 Millionen Kamele Australiens zusammen schaden damit dem Klima angeblich ebenso sehr, wie 300.000 Autos. Immerhin: Auch die einer Kamelophobie eher unverdächtige US-Umweltbehörde EPA kommt immer noch auf ein Schadensäquivalent von rund 200.000 Automobilen.
Wie praktisch, dass die wildlebenden Kamele in Australien ohnehin eine Plage geworden sind. Und als Models für Zigarettenreklame taugen sie schließlich auch nicht mehr so recht. Oh, du armes Kamel.
(Spiegel Online / ml)