Die Befürchtungen, durch die Naturkatastrophe und den Atomgau in Japan könnten zahlreiche deutsche Unternehmen gezwungen sein, ihre Produktion einzuschränken, haben sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Den meisten Unternehmen ist es vielmehr gelungen, Ersatzlieferanten zu finden. Lediglich die von japanischen Hightech-Zulieferungen besonders abhängigen Branchen Elektronik, Optik und Automobil rechnen vereinzelt mit Produktionseinschränkungen, meldet das Münchner ifo Institut.
Das Institut befragte im Rahmen seiner monatlichen Konjunkturtests 1600 deutsche Unternehmen in einer Zusatzumfrage, welche Auswirkungen die Japankrise auf ihre Produktionen und Lieferfähigkeit habe. Dabei berichteten immerhin 18 % der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes von Lieferengpässen, die jedoch in aller Regel durch andere Lieferanten kompensiert werden konnten. Nur in wenigen Ausnahmen kam es zu Produktionseinschränkungen. Die befragten Unternehmen rechnen nicht damit, dass sich die Situation in den kommenden Monaten verschlechtern werde.
Etwas härter traf es die Hersteller von elektronischen und optischen Erzeugnissen und die Automobilhersteller. Während in der Automobilbranche immerhin 42 % der Hersteller Lieferengpässe verzeichneten, lag der entsprechende Anteil in der Elektronikbranche sogar bei 44 %. Aber auch in diesen Branchen hielten sich die Produktionseinschränkungen in relativ engen Grenzen. Lediglich 13 % der Automobilhersteller und 7 % der Elektronik- und Optikunternehmen mussten ihre Produktionen tatsächlich stoppen oder drosseln. Für die kommenden Monate rechnen immerhin 12 % der Hersteller elektrischer Ausrüstungen, 10 % der Elektronik- und Optikunternehmen sowie ebenfalls 10 % der Autohersteller mit Produktionseinschränkungen.
(ifo Institut / ml)