Fast die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Energie wird für die Wärmeversorgung in privaten Haushalten und bei Kleinverbrauchern verwandt. Deshalb ist es wichtig, dass die Haushalte in Zukunft mit Wärme sparsamer umgehen. Positiver Nebeneffekt: Damit sinken auch die Energiekosten. Alte Sparregeln aus den Nachkriegsjahren sind angesichts der heute üblichen Haushaltstechnik und Gebäudestandards keine Hilfe mehr. Ein Wissenschaftlerteam der Universität Stuttgart hat deshalb einen Leitfaden mit zeitgemäßen Tipps für Verbraucher, Vermieter und Behörden zum überlegten Umgang mit Wärme in Haushalten entwickelt.
Dabei waren die Wissenschaftler bemüht, das Thema aus Sicht der Haushalte anzugehen und ihre Tipps so zu formulieren, dass sie im Alltag von Verbrauchern, Politikern aber auch Wohnungsbaugesellschaften und Energieberatern auch konkret umgesetzt werden können. Dem Leitfaden vorangegangen war ein interdisziplinäres Forschungsprojekt mit dem Titel Energie nachhaltig konsumieren – nachhaltige Energie konsumieren der Universität Stuttgart.
Die Broschüre zeigt, wie man durch bauliche oder organisatorische Maßnahmen Wärme effizienter nutzen kann. Sie beschränkt sich dabei nicht nur auf den unmittelbaren Verbrauch im Haushalt. Im Ratgeber wird unter anderem auch die Rolle baulicher Strukturen und der Vermieter-Mieter-Kommunikation behandelt.
So empfehlen die Autoren des Leitfadens Wohnungsgesellschaften, ihre Mieter stärker über den Wärmekonsum zu informieren. Nach einer energetischen Sanierung sei es außerdem wichtig, die Mieter z. B. auf die richtige Bedienung von Lüftungsanlagen und optimiertes Heizverhalten hinzuweisen.
Eine weitere Handlungsempfehlung lautet, konkret nach ineffizienten und veralteten Heizungen zu suchen und deren Effizienz entweder zu verbessern oder ganz abzuschalten. Ein Heizungs-Check, bei dem die gesamte Anlage vom Brenner bis zum Heizungsventil einer Analyse und Beurteilung unterzogen wird, sollte nach Meinung der Autoren nicht nur für große, sondern auch für kleinere Anlagen angewendet werden.
Der Leitfaden Informieren, Fördern und Fordern – Handlungsempfehlungen zur Unterstützung eines nachhaltigen Wärmekonsums steht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung.