Europa sucht seine umweltgerechteste Hauptstadt für 2014. Für die Jahre 2010 bis 2013 konnten bereits Stockholm, Hamburg, Vitoria-Gasteiz und Nantes diesen Titel erringen. Die Strahlkraft einer solchen Auszeichnung dürfte jedoch noch nie so groß gewesen sein, wie nach den jüngsten Natur- und Reaktorkatastrophen. Neben der gesellschaftlichen Bedeutung an sich wird sich ein solches Prädikat in Zukunft wohl auch über die touristische Wirkung für teilnehmende Städte deutlich stärker als bisher auszahlen.
Die Auszeichnung Grüne Hauptstadt Europas erhält jedes Jahr die Stadt, die es versteht, ihren Bürgern ein möglichst umweltfreundliches und gesundes, aber gleichzeitig attraktives städtisches Lebensumfeld zu bieten. Die Siegerstadt muss außerdem als Vorbild für andere Städte dienen können.
EU-Kommissar Janez Potočnik zur erhofften Wirkung dieses Wettbewerbs: „Die Auszeichnung Grüne Hauptstadt Europas ist ein starker Anreiz, um die lokalen Behörden davon zu überzeugen, dass nachhaltige städtische Entwicklung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft ist.“ Es gehe außerdem auch darum, zu zeigen, „wie sich Investitionen in den Umweltschutz mit wirtschaftlichem Wachstum und mehr Wohlbefinden verbinden lassen.“
Teilnehmen können alle Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern aus sämtlichen EU-Mitgliedstaaten, den Kandidatenländern (Türkei, die Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien, Kroatien, Montenegro und Island) sowie den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (Island, Norwegen und Liechtenstein). In Ländern ohne Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern kann sich die größte Stadt bewerben.
Die Bewerber werden in 12 Kategorien bewertet:
- Lokaler Beitrag zum weltweiten Klimaschutz,
- Verkehr,
- städtische Grünflächen,
- Lärm,
- Abfallaufkommen und –bewirtschaftung,
- Natur und biologische Vielfalt,
- Luftqualität,
- Wasserverbrauch,
- Abwasserbehandlung,
- Öko-Innovation und Schaffung dauerhafter Beschäftigung,
- Umweltmanagement der lokalen Behörden und
- Energieeffizienz.
Online-Formulare für die Bewerbung und weitere Informationen stehen im Internet bereit. Eine Bewerbung ist ab sofort bis spätestens 14. Oktober 2011 möglich. Die Auszeichnung wird von einer internationalen Jury verliehen, die von einem Ausschuss anerkannter Fachleute aus verschiedenen Umweltschutzbereichen unterstützt wird. Der Gewinner wird im Juni 2012 bekanntgegeben.
(EU-Kommission / ml)