Auf Gas- und Kohlekraftwerke wird man noch längere Zeit nicht ganz verzichten können, denn noch sind sie – neben Kernkraftwerken – die einzigen Kraftwerkstypen, die im großen Maßstab das Stromnetz stabilisieren können, wenn Tages- und Jahreszeiten die erneuerbaren Energien schwanken lassen. Aber fossiles Kraftwerk ist nicht gleich fossiles Kraftwerk. Es gibt zum Teil erhebliche Unterschiede bei der Energieeffizienz und beim CO2-Ausstoß. So lassen sich Kraftwerke auf Basis von Braun- und Steinkohle sowie Erdgas mit einem von drei Verfahren zum Abtrennen und geologischen Lagern des CO2 kombinieren, um die CO2-Abgabe an die Atmosphäre drastisch zu reduzieren.
Aber auch höhere Temperaturen und mehr Druck, neue Werkstoffe und optimierte Gasturbinen steigern die Effizienz der Kraftwerke. Wie nun vergleichen? Die Kraftwerksprozesse sind komplex und die Möglichkeiten eines Vergleichs zahlreich.
In Hamburg entwickelten daher Forscher der TU Hamburg Harburg Simulationsmodelle, die einen realitätsnahen und standardisierten Vergleich moderner, fossiler Kraftwerksprozesse möglich machen. Diese legen für Dampfkraftwerke einen Standard von 1100 MW zugrunde und definieren darüber hinaus 72 Parameter für die Simulationsberechnungen. Für Gasturbinen-Simulationen waren 30 Parameter erforderlich.
Die Simulationsmodelle werden nun in der aktuellen Ausgabe 05/2011 der Publikationsreihe BINE-Projektinfo vorgestellt. Die Ausgabe mit dem Titel Fossile Stromproduktion im Vergleich steht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung.
(FIZ Karlsruhe / ml)