Rund zwei Drittel aller Geschäftsprozesse in den Konzernen werden nicht mehr von der zentralen IT-Abteilung kontrolliert, sondern resultieren aus IT-Wildwuchs in den Fachabteilungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Forums Quo vadis BPM?, das als Expertengremium unter dem Dach der Software-Initiative Deutschland e.V. (SID) agiert.
Vor allem Bürosoftware von Microsoft werde demnach zweckentfremdet, um betriebliche Abläufe losgelöst von der IT-Zentrale in Gang zu bringen. Jeder dritte Geschäftsprozess liege als Excel-Tabelle vor, ein weiteres Drittel entfalle auf das Datenbankprogramm Access. Nur noch ein Drittel der Geschäftsprozesse werde in der dafür vorgesehenen Standardsoftware etwa von SAP oder Oracle verwirklicht. Als Ursache hat das Expertengremium die immer höhere Geschwindigkeit ausgemacht, mit der Geschäftsprozesse angepasst werden müssten.
„Die IT-Abteilung kann bei immer neuen Anforderungen und Änderungen einfach nicht mehr nachkommen. Da die Fachabteilungen trotzdem funktionieren müssen, greifen sie einfach zur Selbsthilfe mit der ihnen zur Verfügung stehenden Microsoft-Software. Ein Ende dieser Spirale ist nicht absehbar. Es ist wohl davon auszugehen, dass bald rund 80 % aller Geschäftsprozesse in der deutschen Konzernwelt auf Excel oder Access basieren“, schätzt Herbert Kindermann, Vorsitzender des Forums „Quo vadis BPM?“ und CEO der Metasonic AG. (Quelle: SID/sp)