Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für Deutschland sind im Juni 2011 um 12,1 Punkte auf nunmehr -9,0 Punkte gefallen und liegen damit noch deutlicher als bisher schon unter dem historischen Mittelwert von 26,3 Punkten. Dazu dürften zwei Faktoren entscheidend beitragen: Zum einen verunsichert die anhaltende Griechenland-Krise die Finanzmärkte, zum anderen beurteilen die vom ZEW befragten Finanzmarktexperten die konjunkturelle Lage und die nähere wirtschaftliche Zukunft der USA jetzt im Juni noch schlechter als im Vormonat Mai.
„Die Schwierigkeiten im Euroraum und die befürchtete Konjunkturabschwächung in den USA schlagen den Finanzmarktexperten offenbar aufs Gemüt. Außerdem mehren sich nach Auffassung der Finanzmarktexperten offenbar die Anzeichen, dass sich der Höhenflug der deutschen Wirtschaft in den nächsten Monaten abschwächen könnte,“ warnt ZEW-Präsident Prof. Dr. Dr. hc. mult. Wolfgang Franz.
Seine Einschätzung basiert unter anderem auf einer etwas weniger optimistischen Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland durch die befragten Experten. Der entsprechende Indikator fällt von dem Rekordniveau des Vormonats um 3,9 Punkte und notiert nun bei 87,6 Punkten.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind von Mai bis Juni um 19,5 Punkte auf nunmehr -5,9 Punkte gefallen. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum büßte 9,8 Punkte ein und landete bei 3,8 Punkten.