Energiepflanzen werden speziell für die Energieerzeugung angebaut und nach der Ernte als Biomasse in Wärme und Strom umgewandelt. Klingt gut, hat aber einen Nachteil: Ihr Anbau belegt Anbauflächen, auf denen damit kein Platz mehr für Futter- und Nahrungsmittelpflanzen bleibt. Pro und Contra scheinen damit eigentlich klar auf der Hand zu liegen – ganz so einfach ist die Sacher aber nicht, denn bei genauer Betrachtung spielen noch viele weitere Faktoren eine Rolle. Und über welche Pflanzen sprechen wir eigentlich? Eine Broschüre der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) soll Licht in diese Zusammenhänge bringen.
Die Fachagentur ist Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) und soll die Forschung und Entwicklung nachwachsender Rohstoffe unterstützen sowie deren Markteinführung durch eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit begleiten.
Die optisch gut gestaltete und leicht verständlich geschriebene Broschüre Der volle Durchblick in Sachen Energiepflanzen der FNR ist dem Auftrag, die Einführung nachwachsender Rohstoffe mit begleitender PR zu fördern leider nur allzu deutlich verpflichtet. Kritische Fakten waren deshalb ganz offensichtlich nicht das Anliegen der Autoren. Abgesehen davon bietet die Publikation eine Fülle lesenswerter Informationen und Fakten, die für den Anbau sprechen.
Die Broschüre Der volle Durchblick in Sachen Energiepflanzen steht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung.
Contra
Hier drei Quellen mit einer kontroversen oder zumindest abwägenden Haltung als Ergänzung zu den Informationen der Broschüre des FNR:
- Interview mit Dr. Detlef Virchow anlässlich der Biosprit-E10-Debatte (unsere Meldung vom 11.3.2011)
- EU-Bericht Impacts of the EU biofuel target on agricultural markets and land use (unsere Meldung vom 23.12.2010)
- Interview mit Prof. Christina von Haaren anlässlich der Weltnaturschutzkonferenz in Nagoya (unsere Meldung vom 4.11.2010)