In seinem aktuellen Konjunktur-Report prognostiziert der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) für das Gesamtjahr 2011 einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von deutlich über 3 %. Motor der Entwicklung werde die positive Arbeitsmarkt- und Einkommensentwicklung und der damit einhergehende Anstieg des privaten Verbrauchs sein: Die BDI-Experten gehen davon aus, dass die Binnennachfrage zwei Drittel zum Wachstum im laufenden Jahr beitragen werde. Lediglich ein Drittel komme noch aus dem Exportgeschäft. Bei den Ausrüstungsinvestitionen rechnet der BDI erneut mit einem zweistelligen Zuwachs. Mit Blick auf die Exporte geht der Industrieverband von einem deutlichen Plus von rund elf Prozent aus. Den exzellenten Konjunkturaussichten stünde jedoch eine deutlich wachsende Gefahr externer Schocks gegenüber, so der BDI: „Angesichts explodierender Staatsschulden, instabiler Finanzmärkte und steigender Inflationserwartungen muss die Politik jetzt alles unterlassen, was die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen gefährdet“, fordert BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Finanzielle Spielräume, die sich aus dem rasanten Wachstum ergeben, müssten konsequent zum Schuldenabbau genutzt werden. „Steuersenkungen ohne Bezug zu einem steuerpolitischen Gesamtkonzept helfen der deutschen Volkswirtschaft in dieser Situation nicht weiter“, wettert Kerber. Trotz historisch ungewöhnlich hoher Wachstumsraten steige die Staatsverschuldung weiter an, lediglich der Zuwachs nehme ab. Die deutsche Industrie habe die Krise hinter sich gelassen und die deutsche Volkswirtschaft wieder in Schwung gebracht. Nun dürfe die Politik der Industrie keine neuen Steine in den Weg legen. Sorgen bereite der Industrie auch die hastige Energiewende. Sie befürchtet neue Belastungen durch steigende Strompreise und eine unsichere Energieversorgung. Die aktuelle Ausgabe 03/2011 des BDI Konjunktur-Reports steht per Download kostenfrei im Internet bereit. (BDI / ml)