Bis 2025 werde die Zahl der dem deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte von heute 44,8 auf 41,3 Mio. sinken, behauptet eine am Donnerstag veröffentlichte aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Darin seien bereits steigende Erwerbsquoten der Frauen und älterer Bundesbürger sowie eine zusätzliche jährliche Nettozuwanderung von 100.000 ausländischen Arbeitskräften berücksichtigt, warnen die Autoren vor falschen Hoffnungen. Bis zum Jahr 2050 könnte sich sogar ein Minus von 12 Mio. aufbauen, warnen die Wissenschaftler des Instituts.
Selbst in einem Alternativszenario mit einer jährlichen Nettozuwanderung von 200.000 Personen sinkt das Erwerbspersonenpotential drastisch, wenn auch nur noch um gut 2 Mio. auf 42,5 Mio. im Jahr 2025 und gut 8 Mio. auf 36,5 Mio. bis 2050. Diese Variante berücksichtigt mögliche Auswirkungen der im Mai 2011 weggefallenen letzten Freizügigkeitsbeschränkungen für Arbeitnehmer aus anderen EU-Mitgliedsstaaten.
„Selbst wenn es gelingt, dass sich mehr Ältere, Frauen, Ausländer und Ausländerinnen am Erwerbsleben beteiligen, muss man sich längerfristig auf eine deutlich kleinere Bevölkerung und ein viel geringeres Arbeitskräftepotenzial einstellen“,
halten die Autoren der IAB-Studie fest. Auch die Zuwanderung könne dem rückläufigen Trend nur in einem begrenzten Maße entgegenwirken. Aber die Autoren beruhigen auch:
„Der Rückgang des Arbeitskräfteangebots führt nicht zwangsläufig zu einem Fachkräftemangel im Sinne eines dauerhaften Nachfrageüberschusses gegenüber dem Angebot.“
Zum einen passe sich der Fachkräftebedarf an die Gegebenheiten an, zum anderen könnten entsprechende Bildungsanstrengungen die Qualifikation des Erwerbspersonenpotenzials verbessern.
Die IAB-Studie steht im Rahmen der Ausgabe 16/2011 der Instituts-Publikationsreihe IAB-Kurzbericht per Download kostenfrei im Internet bereit.