Forschungspolitik: Milliarden Euro schweres Programm für neue Energietechnologien

Am Mittwoch verabschiedeten vier Bundesministerien gemeinsam das 6. Energieforschungsprogramm. Es soll zu „einer umwelt­schonenden, zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung“ beitragen und 2014 ein Jahresvolumen an Fördergeldern von einer Milliarde Euro erreichen. Das 6. Energieforschungsprogramm ersetzt seinen Vorgänger aus dem Jahr 2005 und ist eine Gemein­schaftsinitiative der Bundesministerien für Wirtschaft und Tech­nologie (BMWi), Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) sowie Bildung und Forschung (BMBF).

Die Fördermittel sollen laut Programm auf Bereiche konzentriert werden, die für den beschleunigten Umbau der Energieversorgung Deutschlands wichtig sind, d. h. auf erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiespeicher und Netztechnologien.

Neben der institutionellen Forschung soll vor allem die projektorientierte Forschung gefördert werden, die der Anwendungsreife und Marktnähe neuer Technologien dient. Schwerpunkte sind deshalb:

  • energieoptimiertes Bauen,
  • energieeffizienter Städtebau,
  • Energieeffizienz in der Industrie und im Gewerbe,
  • Energiespeicher und Netze einschließlich stromwirtschaftlicher Schlüsselelemente der Elektromobilität,
  • Kraftwerkstechnologien und CO2-Abtrennung sowie
  • Brennstoffzellen/Wasserstoff und
  • Systemanalyse.

Die Bundesregierung stellt für die Förderung von Forschung und Entwicklung zukunftsfähiger Energietechnologien von 2011 bis 2014 rund 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Das entspricht gegenüber der Vergleichsperiode von 2006 bis 2009 einer Steigerung um etwa 75 %. Dieses Plus wird mit 684 Millionen Euro zum größten Teil aus dem 2011 eingerichteten Energie- und Klimafonds finanziert.

Die Fondsmittel sollen ausschließlich in Forschungs- und Entwicklungsvorhaben für erneuerbare Energien und Energieeffizienz eingesetzt werden. Im Jahr 2014 will die Bundesregierung fast 80 % ihres Forschungsbudgets in diese beiden Bereiche investieren.

Das 6. Energieforschungsprogramm wird im Herbst 2011 in Kraft treten. Das komplette Programm steht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung.

(FIZ Karlsruhe / ml)