Die Miniermotte, die die weißblühenden Kastanien in Europa befällt, stammt offenbar vom Balkan – und nicht, wie oft vermutet, aus Südostasien. Das teilt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mit. Wissenschaftler hoffen nun, dass durch diese Erkenntnis Mittel zur Eindämmung des Schädlings gefunden werden können.
Laut SDW kamen Kastanien und Motten zunächst nur in isolierten Populationen in sehr unzugänglichen Schluchtwäldern des Balkans vor. Durch den Straßenbau gelangten die Motten dann als blinde Passagiere zu kultivierten Standorten der Rosskastanie, wo es bereits in den 1960er-Jahren zu ersten Massenvermehrungen gekommen sei.
Seit 1989 erobert die Miniermotte invasionsartig fast ganz Europa. Ihre Raupen entwickelten sich in den Blättern der weiß blühenden Rosskastanie und verursachten auffällige Blattschäden. Gegenmaßnahmen gibt es laut Schutzgemeinschaft bislang keine. Um die Vermehrungskette zumindest zu unterbrechen, wird der SDW am Aktionstag Rettet die Kastanien am 12. November 2011 gemeinsam mit Partnern Kastanienlaub sammeln.
Weitere Informationen zur Kastanienminiermotte und zu dem Aktionstag finden Sie auf www.sdw.de unter dem Unterpunkt Rettet die Kastanie (SDW/sp).