Auf der Sitzung am 4. August 2011 beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) den bisherigen Leitzins (Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte des Eurosystems) von 1,50 % beizubehalten. Auch die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität (2,25 %) und für die Einlagefazilität (0,75 %) behalten ihre Gültigkeit. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sprach am Nachmittag davon, dass man die Inflationsrisiken seitens der EZB sehr aufmerksam beobachte, aber zugleich auch eine nachlassende wirtschaftliche Dynamik erkenne.
Beobachter konnten sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die EZB wohl demnächst zu einer weiteren Leitzinserhöhung tendieren werde, wenn ihr keine Eskalation der Schuldenkrise in die Quere kommt.
Ebenfalls am Donnerstag teilte Trichet mit, die EZB werde wieder in den Markt für Staatsanleihen eingreifen – d. h. Staatsanleihen verschuldeter Euroländer kaufen –, da die Wirkung der Geldpolitik gestört sei. Außerdem werde man den Banken Kredite mit besonders langer Laufzeit anbieten.