Knapp jeder zehnte Betrieb (9 %) in Deutschland beteiligt mindestens einen Teil seiner Belegschaft am Gewinn. Jeder hundertste Betrieb praktiziert sogar ein Kapitalbeteiligungsmodell. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach nutzen große Betriebe Systeme der Gewinn- und Kapitalbeteiligung häufiger als kleine. Während jeder dritte Großbetrieb mit 500 und mehr Beschäftigten alle oder einen Teil seiner Mitarbeiter am Gewinn beteiligt, weisen nur 8 % der Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten Gewinnbeteiligungsmodelle auf.
Am häufigsten ist die Gewinnbeteiligung im Sektor Information und Kommunikation (u. a. Verlagswesen, Funk-, Fernseh- und Filmindustrie, Telekommunikation, Internetdienstleistungen, Softwareentwicklung und Datenverarbeitung sowie Nachrichtenagenturen) verbreitet. Fast jeder dritte Betrieb dieses Sektors beteiligt zumindest einen Teil der Beschäftigten am Gewinn.
Weit verbreitet ist die finanzielle Mitarbeiterbeteiligung auch im Bereich der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Hier praktiziert fast ein Viertel der Betriebe eine Gewinnbeteiligung.
Knapp die Hälfte aller Betriebe, die Gewinnbeteiligungsmodelle eingeführt haben, bezieht alle Mitarbeiter in diese ein. Durchschnittlich werden von den Gewinnbeteiligungsbetrieben zwei Drittel der Mitarbeiter in das Modell eingebunden.
Die Gewinn- und Kapitalbeteiligung werde in Deutschland aber noch zu wenig genutzt, mahnen die Studienautoren. So habe sich in den letzten zehn Jahren kaum etwas an der Verbreitung solcher Anreizsysteme geändert. Hier gebe es noch viel Potenzial sowohl für eine engere Bindung von Mitarbeitern an die Unternehmen als auch für eine Steigerung der Attraktivität der Betriebe für High Potentials.
Ausführlichere Ergebnisse der Studie stehen in Form der Ausgabe 17/2011 der Institutspublikation IAB-Kurzbericht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung.