In einer aktuellen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC im Rahmen des Carbon Disclosure Project 2011 (CDP) gaben rund drei von vier Unternehmen aus dem FTSE Global 500 Index an, interne Ziele zur Reduzierung ihrer CO2- und Treibhausgasemissionen beschlossen zu haben. 2010 hatte nur rund jedes zweite Unternehmen solche Ziele definiert. Über Erfolge bei der Verringerung ihrer Emissionen berichten aktuell 45 % der Befragten (2010: 19 %). Nachzulesen sind diese Ergebnisse im aktuellen CDP Global 500 Report 2011, der vergangene Woche veröffentlicht wurde.
Das Carbon Disclosure Project bewertet Unternehmen nach zwei Gesichtspunkten – nach der Transparenz hinsichtlich ihrer Klimastrategie (Carbon Disclosure Leadership Index CDLI) sowie nach den Erfolgen ihres Klimaschutz-Managements (Carbon Performance Leadership Index CPLI). Die in den beiden Wertungsfeldern jeweils besten Unternehmen werden in den Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI) bzw. den Carbon Performance Leadership Index (CPLI) aufgenommen.
Die Auswertung der Umfragedaten durch PwC ergab, dass Unternehmen mit einer konsistenten Klimaschutz-Strategie offensichtlich auch wirtschaftlich erfolgreicher sind. Im Zeitraum Januar 2005 bis Mai 2011 erzielten die Konzerne im Global 500 eine Gesamtrendite von knapp 43 %. Die im Carbon Performance Leadership Index (Klimaschutz) führenden Unternehmen erreichten hingegen eine signifikant höhere Rendite von fast 86 % des eingesetzten Kapitals.
„Mittlerweile verstehen neun von zehn befragten Unternehmen den Klimaschutz weniger als Kostenfaktor, sondern vielmehr als Chance zur Realisierung von Wettbewerbsvorteilen durch die Etablierung nachhaltiger Prozesse, Produkte und Dienstleistungen“, berichtet Michael Werner, verantwortlicher Partner für den Bereich Sustainability Services bei PwC in Deutschland. Allerdings zeige der aktuelle Projektreport auch, dass viele der Befragten ihre Klimastrategie noch nicht stringent umsetzen.
So ist die Verantwortung für den Klimaschutz zwar mittlerweile bei 93 % der Befragten auf der Vorstandsebene angesiedelt, eine integrierte Geschäftsstrategie unter Einschluss der Reduktionsziele verfolgen aber erst 68 % der Unternehmen. Finanzielle Anreize zur Einsparung von Treibhausgasemissionen setzen 65 % der Befragten. Die Kombination der drei genannten Elemente findet sich lediglich bei knapp der Hälfte der Konzerne.
Defizite offenbart die Studie zudem bei der Integration der Klimaschutzstrategie in das Reporting. Zwar machten von den 404 Unternehmen, die sich 2011 an der Studie beteiligten, immerhin 379 Angaben zu ihren Treibhausgasemissionen (2010: 367 Unternehmen). Im Geschäftsbericht informierten darüber jedoch nur 242 Befragte und damit deutlich weniger als 2010 (363).
Überdurchschnittlich gute Noten für ihre Aktivitäten zum Klimaschutz bekamen 2011 erneut Unternehmen aus Deutschland. Im Performance Leadership Index CPLI, der die Strategien und Aktivitäten zur CO2-Reduzierung bewertet, sind mit BASF, Bayer, BMW und SAP vier deutsche Konzerne vertreten. Im Jahr 2011 war die Liste der in den CPLI aufgenommenen Unternehmen mit insgesamt 29 deutlich kleiner als im Vorjahr (2010: 48), allerdings ist der Rückgang auch auf eine Verschärfung der Bewertungskriterien zurückzuführen.
Im Carbon Disclosure Leadership Index CDLI, der die Transparenz der Unternehmen in Bezug auf ihre Klimaschutz-Strategie misst, waren deutsche Unternehmen mit 9 von 18 überdurchschnittlich gut vertreten. Bayer, Deutsche Post und Siemens gehören wieder zu den Top 10 Unternehmen dieses Index.
Der leider nur in englischer Sprache vorliegende CDP Global 500 Report 2011 steht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung. (PwC / ml)