Eine Studie des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) der Ruhr-Universität Bochum und der Kliniken Essen-Mitte kommt zu einem die Wirtschaft alarmierenden Befund: Von 229 für die Studie interviewten Führungskräften litt zum Zeitpunkt der Befragung ein Viertel (24 %) an starker vitaler Erschöpfung, 48 % verspürten eine mittlere Erschöpfung und nur 28 % fühlten sich fit. Das deute auf eine Erscheinungsform des Burnout, den sogenannten Innovationsstress hin, warnen die Autoren der Studie. Der wiederum entstehe durch den permanenten Veränderungsdruck in den Unternehmen.
Die Diagnose der Wissenschaftler liegt nahe, denn um im Spannungsfeld von Kostenkonkurrenz und Innovationsdruck bestehen zu können, müssen vor allem Führungskräfte Veränderungsprozesse in Unternehmen vorantreiben. Kreativität, Kompetenzentwicklung und die Suche nach Verbesserungen werden zu Daueraufgaben, parallel zum Termin- und Leistungsdruck des operativen Tagesgeschäfts.
Das hat nicht nur eine geistige Erschöpfung zur Folge, sondern auch körperliche Defizite bis hin zu massiven Gesundheitsrisiken. So äußert sich vitale Erschöpfung durch Müdigkeit, Energiemangel und Entmutigung. Parallel dazu steigt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.
Die Studie zeigt: Innovation und Prävention müssen enger verzahnt werden. Innovationen bringen Chancen, aber auch Risiken und Nebenwirkungen. Diese zu ignorieren, gefährdet nicht nur die Gesundheit der Führungskräfte, sondern auch die Zukunft der Unternehmen.
Erarbeitet wurde die Studie im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes PräGO. Die Studie Innovation durch Prävention. Empirische Ergebnisse und Ideen zur nachhaltigen Gestaltung von Innovationsarbeit kann kostenpflichtig (49 Euro) über das IAI Bochum hier bezogen werden. (Quelle: IAI/ml)