An der Bereitschaft zu investieren und Stellen zu schaffen mangelt es den deutschen Unternehmen nicht, wohl aber am Glauben in die Zukunft. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Für das kommende Jahr erwartet der DIHK deshalb nur noch ein Wachstum von 1 %. DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben sieht jedoch keinen Grund zur Panik: „Nach zwei hervorragenden Jahren entspricht eine Verlangsamung des Wachstums durchaus einem normalen Konjunkturmuster.“
Für 2011 rechne der DIHK noch mit einem Plus von drei Prozent, so Wansleben weiter. „Das spiegelt sich in einer nach wie vor außergewöhnlich guten Lagebewertung der Unternehmen wider.“
Auf Grundlage der Befragungen durch die Industrie- und Handelskammern prognostiziert der DIHK zudem einen weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahl im kommenden Jahr um rund 150.000 auf 2,8 Millionen. Wansleben warnt allerdings auch vor zu viel Optimismus: Immun gegen eine weltweite Vertrauenskrise sei die deutsche Wirtschaft nicht. Die Umfrage habe gezeigt, dass die Unternehmen durch die Staatsschuldenkrise und die Entwicklungen an den Finanzmärkten gehörig verunsichert sind. Die Betriebe befürchteten Eintrübungen bei der Kauflaune und vor allem bei der Investitionsbereitschaft im In- und Ausland.
45 % der Betriebe seien bereits der Auffassung, dass die Wirtschaftspolitik zunehmend zu einem konjunkturellen Risikofaktor werde, so Wansleben. „Wie selten zuvor kommt es, so die Beurteilung der Unternehmen, in den nächsten Monaten auf die richtigen politischen Weichenstellungen an.“ Andernfalls gerate man schnell in die Gefahr einer Rezession.
Die Konjunkturumfrage steht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung. (Quelle: DIHK/ml)