Unter dem Titel „Konflikt und Kultur – Chancen innerbetrieblicher Konflikte“ hat der Bundesverband Mediation, Region München, für den 25. November 2011 Unternehmen, Behörden sowie Organisationen ins Siemens Forum in München eingeladen.
Anliegen des Bundesverbandes sowie der Referenten ist es, insbesondere mittelständische Unternehmen von den vielfältigen Vorteilen einer Mediation zu überzeugen. Gerade mittelständische Unternehmen sind oft nicht so aufgestellt, dass sie Zeit und Geld für einen langjährigen Rechtsstreit haben. Der eigene Rechtsanwalt kann die Interessen des Unternehmens aber nur so gut vertreten wie ihn die Mitarbeiter des Unternehmens mit Informationen und Unterlagen versorgen. Die Hauptarbeit eines Gerichtsverfahrens liegt damit im Zweifel beim Unternehmen.
Diese Arbeit wird durchgehend als lästig empfunden, da sie jeden Mitarbeiter von seinen eigentlichen Aufgaben abhält. Die wenigsten Urteile befriedigen das Gerechtigkeitsempfinden beider Parteien. Zum ungelösten Konflikt kommt dann noch das Gefühl der Unzufriedenheit hinzu. Je nach Streitwert des Anspruchs kommen außerdem noch hohe Verfahrens- und Anwaltskosten hinzu, die entweder vorgestreckt werden müssen und im Fall eines ungünstigen Urteils vom Verlierer zu tragen sind. Gegebenenfalls sind Gutachter hinzuzuziehen. Das bedeutet noch mehr Zeit und Geld.
Die Mediation trägt nicht nur dazu bei, dass beide Seiten Geld, Zeit und Nerven sparen. Erfolgreich durchgeführte Wirtschaftsmediationen führen zu gemeinsamen Lösungen, die beide Parteien als Gewinner der Streitigkeiten hervorgehen lässt. Nicht zu unterschätzen ist, dass die Konfliktbeteiligten gestärkt aus dieser Auseinandersetzung hervorgehen und zukünftig anders mit Konflikten umgehen. Oft können sich Parteien wieder in die Augen schauen und sich wieder die Hände reichen. So mancher Geschäftsführer wendet das Erlebte und Erlernte erfolgreich auch im Umgang mit seiner Familie oder seinen Mitarbeitern an.
Die Kosten einer Mediation sind so übersichtlich wie die Dauer einer Mediation. Weder ein Schlichtungsverfahren noch ein ordentliches Gerichtsverfahren starten innerhalb weniger Tage und sind innerhalb weniger Tage/Wochen beendet. Bei Wirtschaftsmediationen reicht in vielen Fällen ein Tag, um einvernehmliche Vermittlungsergebnisse zu erzielen. Entweder erfolgt die Vergütung auf Basis von Stundensätzen oder als Tagespauschale. Die Kosten sind damit kalkulierbar und so übersichtlich, dass sie im Verhältnis zum Wert des Anspruchs nicht ins Gewicht fallen.
Eine Wirtschaftsmediation kommt in folgenden Konfliktfällen in Betracht:
- Meinungsverschiedenheiten zwischen zwei Unternehmen
- Meinungsverschiedenheiten zwischen Unternehmen innerhalb einer Unternehmensgruppe
- Meinungsverschiedenheiten zwischen Gesellschafter und Geschäftsführung
- Meinungsverschiedenheit zwischen Geschäftsführern
- Meinungsverschiedenheiten zwischen Abteilungen
- Meinungsverschiedenheiten innerhalb einer Abteilung
- Meinungsverschiedenheiten Geschäftsführung/Gesellschafter mit dem Betriebsrat
- Meinungsverschiedenheit zwischen Unternehmen und Behörden/Verbänden etc.
- Meinungsverschiedenheit zwischen Unternehmen und Anwohnern
- Meinungsverschiedenheiten zwischen zwei Mitarbeitern
Initiiert von Jürgen Briem, SAP, und Dr. Jürgen Kloweit, E.on Energie, finden seit Jahren so genannte Round-Table-Gespräche von Unternehmen statt. Ziel ist es, weg von Gerichts- und Schlichtungsverfahren zu kommen, wo immer dies sinnvoll ist, und Konflikte im Wege der Mediation oder mit anderen Werkzeugen des Konfliktmanagements zu lösen. In München hat Jürgen Briem von SAP ausdrücklich mittelständische Unternehmen dazu eingeladen, sich an den Gesprächen zu beteiligen. Eine erste Kontaktaufnahme kann entweder über juergen.briem@sap.com oder juergen.kloweit@eon-energie.com erfolgen. (sw)