Während für gesundheitsbewusste Bürger das Internet bereits eine der wichtigsten Informationsquellen ist, spielen Gesundheitsinformationen in den sozialen Netzwerken vorerst nur eine untergeordnete Rolle; ihre Bedeutung wird in den nächsten Jahren jedoch deutlich steigen, wie eine Studie des Instituts Arbeit und Technik (IAT) ergab. Jenseits des Potenzials sehen die Experten aber auch Gefahren.
In Gesundheitsfragen läuft nach Angaben des IAT – abgesehen von den Gesundheitsportalen – ein großer Teil über soziale Online-Netze wie Facebook. Dort suchen die Nutzer nach Informationen über neue Diagnosen, Therapien oder Medikamente, nach Tipps für den Umgang mit speziellen Problemen, finden emotionale Unterstützung oder diskutierten offene Fragen nach einem Arztbesuch. Auch Arztbewertungsportale stoßen laut IAT auf großes Interesse und werden bereits von 22,6 % der Internet-Nutzer für die Arztwahl herangezogen. Daneben seien auch Leistungserbringer, Kostenträger, Pharmafirmen und Krankenhäuser aktiv.
Es gibt aber auch heikle Aspekte wie den Datenschutz. „Grundsätzlich muss das Thema Anonymität im Internet – speziell im Kontext von hochsensiblen Daten wie persönlichen Gesundheitsinformationen – kritisch beobachtet werden“, so die IAT-Forscher. Dennoch betont das IAT, dass die „Digitalisierung“ gesellschaftlicher Teilbereiche ungehindert voranschreitet und auch vor der Gesundheitswirtschaft nicht Halt machen wird.
Die jüngste Ausgabe von Forschung aktuell (10/2011): Health goes Facebook – Social Media in der Gesundheitswirtschaft können Sie beim IAT als PDF herunterladen (Quelle: IAT/sp).