Ein virtuelles Modell soll in der Lage sein, das Photovoltaik-Potenzial ganzer Städte beziehungsweise einzelner Häuser aufzuzeigen. Denn ob sich die Dachneigung von Häusern für die Erzeugung von Sonnenstrom eignet, ist von vielen Faktoren abhängig: Einfallswinkel der Sonne, Schatten von nahen Bäumen und Häusern sowie Dachneigung. Die Software bezieht alle diese Kriterien in die Berechnung ein.
Das Tool SEES (Solar Energy from Existing Structures) sammelt, speichert, analysiert und präsentiert geografische Daten von Dächern, wobei auch Klimadaten mit der Auflösung von bis zu einer Stunde einfließen. Entwickelt wurde SEES von Forschern an der Universität Göteborg. „Somit wird es möglich, die Sonneneinstrahlung jeder Dachseite während eines gesamten Jahres in Kilowattstunden pro Quadratmeter anzugeben“, erklärt Per Jonsson vom Consulter WSP, der das Projekt als Forschungspartner begleitet hat. Um speziell den Dachwinkel und Schattenwerfer zu berücksichtigen, sind laut Jonsson Laservermessungen per Helikopter nötig. In mehreren Städten wurden derartige Messungen ohnehin bereits für andere Zwecke wie etwa 3D-Simulationen vorgenommen. Bei Einzelprojekten oder geplanten Bauten kann das Programm zu diesem Zweck auch mit CAD-Daten gefüttert werden.
Ein erstes Ergebnis auf Stadtebene liefern die Forscher für die schwedische Stadt Göteborg. „140.000 Häuser wurden auf diese Weise überprüft. Würde man Photovoltaik-Zellen allein auf den dafür am besten geeigneten Dächern installieren, könnte man damit 20 Prozent des heutigen Elektrizitätsbedarfes der Stadt decken“, berichtet Jonsson (Quelle: Göteborgs Universitet/hw).