Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine der großen deutschen Wirtschaftsbranchen. Allerdings wird ihre wirtschaftliche Stärke oft unterschätzt. Um die Bedeutung der Branche wieder stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken, hat die Bundesregierung im Jahr 2008 die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft gestartet. Im Rahmen dieser Initiative wurde nun bereits zum zweiten Mal der Titel Kultur- und Kreativpilot Deutschland verliehen. Mit der Auszeichnung sollen besonders innovative Umsetzungen kreativer oder kultureller Ideen belohnt werden.
Wie schon im vergangenen Jahr hat eine aus Experten der Kultur- und Kreativwirtschaft bestehende Jury 32 Gewinner ausgewählt, die ein einjähriges Professionalisierungsprogramm mit Experten-Workshops, individuelle Begleitung durch erfolgreiche Branchenfachleute sowie Kontakte zu anderen kreativen Vordenkern erhalten.
Zu den Besonderheiten der Branche zählt nämlich, dass die meisten Künstler und Kulturschaffenden Freiberufler sind oder in kleinen Teams arbeiten. Ihnen mangelt es häufig an betriebswirtschaftlichem Know-how. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann mahnt deshalb: „Auch Künstler und Kulturschaffende brauchen unternehmerisches Rüstzeug, um wirtschaftlich bestehen zu können.“
Mit der Auszeichnung sollen besonders erfolgreiche Kulturschaffende mit dem entsprechenden Betriebswirtschafts- und Marketing-Wissen ausgestattet werden, um ihrerseits in Zukunft Vorbildfunktionen erfüllen zu können. Naumann: „Für uns ist wichtig, den Kreativen mit dem Preis ganz konkrete Hilfestellungen wie Coachings, Vernetzung mit Branchenvertretern oder beim Marketing zu geben.“ Die Kultur- und Kreativwirtschaft sei kein reiner Zuschussbetrieb, sondern schaffe Werte und Arbeitsplätze in beträchtlichem Umfang. Naumann hofft: „Die Preisträger werden die Leistungskraft dieser innovativen Branche, ihre hervorragenden Ideen und Produkte in die Öffentlichkeit tragen.“
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Hans-Joachim Otto sieht vor allem die Bedeutung der Kulturschaffenden für die übrige Wirtschaft: „Sie bereichern die Gesellschaft mit der Realisierung ihrer kreativen Ideen und schaffen Arbeitsplätze in einer innovativen und zukunftsträchtigen Branche.“
Weitere Information zum Wettbewerb und den Preisträgern bietet das Internet-Portal der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft sowie die Website zum Wettbewerb. Eine Broschüre mit Porträts der 32 Gewinner sowie Informationen zum Wettbewerb und zur Auswahl steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: BMWi/ml)