Forscher am Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik FHR in Wachtberg haben einen Millimeterwellensensor entwickelt, der optisch nicht transparente Stoffe durchleuchtet und – anders als Röntgenscanner – nicht mit gesundheitsschädlichen Strahlen arbeitet.
Dr. Helmut Essen, Leiter der Abteilung Millimeterwellenradar und Höchstfrequenzsensorik vom FHR, sagt:
„Das System erkennt Holzsplitter im Zellstoff von Windeln, Luftblasen im Kunststoff, Brüche im Marzipanriegel oder Fremdkörper in Lebensmitteln. Es kann sogar den Austrocknungsprozess in Pflanzen beobachten und feststellen, wie stark diese durch Trockenperioden gestresst wurden.“
Der vielseitig einsetzbare Scanner eigne sich damit sowohl für die industrielle Produktkontrolle und Qualitätssicherung als auch für die Materialanalyse im Labor. Das Millimeterwellenradarsystem sei auch in der Lage, gefährliche Substanzen wie Sprengstoffpulver in Briefen aufzuspüren.
Das Gerät in der Größe eines kompakten Laserdruckers scannt eine Fläche von 30 × 30 cm in rund 60 Sekunden. Derzeit eigne sich das System nur für Stichprobenkontrollen. Doch die FHR-Forscher sind dabei, den Millimeterwellensensor für eine Produktionsstraße in einer Industrieanlage zur schnellen, automatisierten Kontrolle von Waren anzupassen: Hierfür bringen sie eine Zeile von Sensoren über dem Förderband an. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 6 m/s sollen die Produkte künftig durchleuchtet werden. (Quelle: Fraunhofer FHR/hw)