Die Eurokrise wird nach Meinung der Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) trotz des satten Wirtschaftswachstums um 3 % im abgelaufenen Jahr das Wachstum in diesem Jahr beeinträchtigen. Der Konjunktureinbruch halte aber nur kurze Zeit an, beruhigen die Experten. Bereits ab Sommer sei mit einem erneuten, kräftigen Anstieg zu rechnen. Für 2012 reiche es damit zwar nur noch für ein Wachstum von 0,6 %. 2013 dürfte das Plus aber bereits wieder bei 2,2 % liegen.
Zum Jahresbeginn 2012 werde die deutsche Wirtschaft voraussichtlich leicht schrumpfen, warnt das Berliner Institut. Deshalb lande das Gesamtwachstum trotz des ab Sommer dieses Jahres einsetzenden Aufholwachstums 2012 bei lediglich 0,6 %. Der neuerliche Wachstumsschub ab Sommer 2012 sei aber eine gute Voraussetzung für 2013. Die DIW-Experten rechnen daher mit einem Wachstum von 2,2 % im kommenden Jahr. „Das klappt aber nur, wenn die Politik die Krise im Euroraum in den nächsten Monaten überzeugend in den Griff bekommt“, warnt DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.
Dauern die Schwierigkeiten im Euroraum länger an, wird nach Einschätzung des DIW Berlin der Arbeitsmarkt deutlich stärker von der Konjunkturdelle betroffen werden. „Dann droht wirklich eine Negativ-Spirale aus steigender Arbeitslosigkeit und fallender Nachfrage“, so Fichtner. Laut DIW könnte es in einem solchen Fall zu einer spürbaren Rezession in Deutschland kommen.
Die ausführliche Prognose ist in Ausgabe 1-2/2012 der Institutspublikation Wochenbericht zu finden. In der Ausgabe enthalten sind außerdem die wichtigsten Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für Deutschland und ein Kommentar zu den Löhnen. Das Heft steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: DIW/ml)