Eine aktuelle Studie der EU-Kommission zeigt, dass der Mittelstand mit seinen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nicht nur für Deutschland, sondern für die gesamte Europäische Union ein wichtiger Jobmotor ist. So waren 85 % der in der Europäischen Union zwischen 2008 und 2010 neu geschaffenen Arbeitsplätze (Nettozuwachs) KMU zu verdanken. Ihr Beitrag zur Neubeschäftigung übertraf damit die Jobzuwächse aller anderen Unternehmensklassen bei weitem. Vor allem jüngere Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche schufen besonders viele neue Arbeitsstellen.
Im Durchschnitt entstanden durch europäische KMU jährlich 1,1 Mio. neue Stellen. Kommissionsvizepräsident Antonio Tajani, zuständig für Unternehmen und Industrie, lobt daher mit gutem Grund: „Die kleinen und neuen Unternehmen sind ganz eindeutig der Schlüssel für die Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums.“ Ihre Bedeutung sei größer als jemals zuvor. Sie müssten deshalb auf allen Ebenen gefördert werden.
In der gewerblichen Wirtschaft führen Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten den Trend an. Mit 1 % war das jährliche Beschäftigungswachstum bei KMU höher als bei großen Unternehmen (0,5 %). Nur im Bereich Handel verlief die Entwicklung umgekehrt. Dort stieg die Beschäftigung bei KMU jährlich nur um knapp 1 %, bei den großen Unternehmen dagegen um 2,2 %. Ursache ist das starke Wachstum bei großen Handelsunternehmen, vor allem im Bereich Verkauf, Wartung und Reparatur von Kraftfahrzeugen.
Die Studie beruht auf einer Ende 2010 in den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Albanien, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Island, Israel, Kroatien, Liechtenstein, Montenegro, Norwegen, Serbien und der Türkei durchgeführten Unternehmensbefragung. Eine rund 170 Seiten umfassende, englischsprachige Version steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: EU-Kommission/ml)