Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass im Jahr 2010 ein knappes Viertel aller neu besetzten Stellen aufgrund persönlicher Kontakte vergeben wurde – ebenso viele, wie über Stellenangebote in Zeitungen und Zeitschriften. Nur jeweils jede siebte Stelle wird über Arbeitsagenturen oder Stellenbörsen im Internet besetzt. Private Arbeitsvermittler, Inserate Arbeitsuchender und die Auswahl aus Leiharbeiternehmern spielen die geringste Rolle.
Die Such- und Besetzungswege von Unternehmen hängen jedoch ganz wesentlich von der Betriebsgröße ab: Während Kleinstbetriebe rund die Hälfte ihrer freien Stellen über persönliche Netzwerke vergeben, ist dies bei Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern nur bei etwa einem Zehntel der Neueinstellungen der Fall. Die Autoren der IAB-Studie überrascht das nicht, steigt mit wachsender Größe einer Organisation doch auch die Arbeitsteilung. Daher sind in großen Betrieben an der Auswahl der Bewerber verschiedene Organisationseinheiten beteiligt und die Auswahlprozesse häufig formaler strukturiert. Bei den Großbetrieben wird mittlerweile knapp ein Drittel der Stellen über Jobofferten im Internet vergeben – mehr als über jeden anderen Weg.
Unterscheidet man bei der Personalrekrutierung nach Qualifikationsanforderungen, zeigt sich, dass bei Ungelernten sogar jeder dritte Job über persönliche Netzwerke vergeben wird. Bei den Hochqualifizierten mit Hochschulabschluss steht dagegen das Internet – ebenfalls mit einem Drittel der Stellenbesetzungen – an erster Stelle. Arbeitsuchende mit einer abgeschlossenen Ausbildung finden eine neue Stelle etwa gleichermaßen häufig über Zeitungsinserate und persönliche Kontakte (jeweils gut 20 %).
Die IAB-Studie beruht auf einer repräsentativen Befragung von 15.000 Betrieben. Sie steht im Rahmen der Ausgabe 26/2011 der IAB-Reihe IAB-Kurzbericht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: IAB/ml)