Das Institut für Forstgenetik des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) startet in diesem Frühjahr mit der Phytowelt Green Technologies GmbH und der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) als Partnern ein dreijähriges FuE-Vorhaben. Das Ziel besteht darin, mittels Protoplastenfusion (PF) neue Pappelsorten mit besonderer Eignung für den Anbau in Kurzumtriebsplantagen (KUP) zu entwickeln.
Laut Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), die das Vorhaben fördert, wird bei der Protoplastenfusion, ähnlich der natürlichen Befruchtung, die Verschmelzung zellwandfreier Pflanzenzellen (Protoplasten) ausgewählter Linien durch Elektroimpulse oder spezielle Polymere stimuliert. Im Bereich der Pappelzüchtung sei dies eine ganz neue Technik, sie erlaube die Kombination von Pappelarten, die nur sehr schwer untereinander kreuzbar seien.
Die Agentur betont, dass PF – auf diese Art eingesetzt – nicht zur Gentechnik zählt, da nur Individuen fusioniert werden, die theoretisch auch in der Natur kombinierbar wären. Die Technik der Zellverschmelzung ermögliche hier z.B. die Überwindung zeitlicher Barrieren (unterschiedliche Blühzeiten der Eltern) oder räumlicher Hindernisse (verschiedene Extremstandorte der Kreuzungspartner). Alle bislang erfolgreich gezüchteten, praxistauglichen PF-Hybriden seien auf diesem Weg entstanden (Quelle: FNR/sp).