Öko-Institut-Studie: Akzeptanz von Elektrofahrzeugen in Fuhrparks wächst

Immer häufiger wird in Unternehmen auf die Umwelt­eigenschaften von Fahrzeugen für die eigene Flotte geachtet. Das ergab eine Befragung von über 30 Flottenbetreibern durch Experten des Öko-Instituts. Rund ein Fünftel der Befragten gab an, um bis zu 20 % höhere Kosten für den „grünen Betrieb“ des eige­nen Pkw-Bestandes in Kauf zu nehmen. Den­noch bleiben die Kosten ein wesentliches Kriterium bei der gewerblichen Beschaffung. Die eingeschränk­te Reichweite der Elektrofahrzeuge ist für Flotten­betreiber hingegen kein ernsthaftes Hindernis.

Die Wissenschaftler des Öko-Instituts berechneten in ihrer Studie, für die die Befragung durchgeführt wurde, unter anderem die Gesamtkosten für gewerbliche Flottenfahrzeuge. Diese sind aufgrund der höheren Investitionskosten im Vergleich zu konventionell betriebenen Fahrzeugen noch immer vergleichsweise hoch. Die Forscher glauben aber, dass der derzeitige Kostennachteil bis 2020 auf etwa 20 % sinken wird. Im Jahr 2030 könnten Elektrofahrzeuge in den meisten Fahrzeugklassen sogar einen Kostenvorteil gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor aufweisen.

Florian Hacker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Öko-Institut und Experte für Elektromobilität, geht davon aus, dass mit dem Kostenvorteil auch die Akzeptanz der Einkäufer steigen werde. Das liege auch an der mit durchschnittlich 13.000 km pro Jahr relativ hohen Kilometerleistung von gewerblichen Servicefahrzeugen. „Somit können vor allem die geringen Betriebskosten von Elektrofahrzeugen ihre dämpfende Wirkung auf die Gesamtkosten entfalten.“

Die Wissenschaftler analysierten auch die Grenzen der Nutzung für Elektrofahrzeuge. Die größte Hürde im privaten Bereich – die Untauglichkeit von Elektrofahrzeugen für längere Urlaubsfahrten – spielt demnach in der gewerblichen Nutzung nur eine untergeordnete Rolle. Betreiber von größeren Flotten mit einem Mix aus elektrisch und konventionell angetriebenen Fahrzeugen können auf die verschiedenen Fahrtentypen flexibel reagieren. Auch die vergleichsweise langen Ladezeiten bewerteten die Befragten als weniger problematisch.

Die Studie Betrachtung der Umweltentlastungspotenziale durch den verstärkten Einsatz von kleinen, batterieelektrischen Fahrzeugen im Rahmen des Projekts E-Mobility steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle:Öko-Institut/ml)