Statt sich beim Händler um die Ecke zu versorgen, fahren viele Deutsche mit dem Auto zum Discounter an den Stadtrand oder ins Umland. Die Folge: In den Wohngebieten schließt ein Geschäft nach dem anderen. Seit Autofahren aber nicht nur teuer, sondern unter Umweltaspekten betrachtet fragwürdig geworden ist, besteht eine reale Chance, den Trend umzukehren. Davon würden alle Bevölkerungsgruppen profitieren, behauptet eine aktuelle Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Die Studienergebnisse und eine Reihe nachahmenswerter Beispiele haben nun in das Praxis-Heft 76 des BBSR Eingang gefunden. Es widmet sich dem Zusammenhang zwischen Mobilität und Versorgung. So wirken sich steigende Verkehrskosten und die Zunahme von Haushalten ohne Auto bereits auf das Einkaufsverhalten aus. Deshalb ist zu erwarten, dass der tägliche Einkauf im Wohnumfeld wieder an Bedeutung gewinnen wird.
Darüber hinaus muss aber auch die Attraktivität der bestehenden Geschäfte, der Dorf- und Stadtteilzentren gesteigert werden, fordern die Studienautoren. Innovative Ideen und Weiterentwicklungen könnten für diese Standorte sogar neue Kundengruppen erschließen und sie so für den Einzelhandel noch attraktiver machen als in der Vergangenheit.
Das Praxis-Heft Ohne Auto einkaufen – Nahversorgung und Nahmobilität in der Praxis steht per Download kostenfrei im Internet bereit. Weitere, wissenschaftliche Ergebnisse der Studie bietet die hier ebenfalls kostenfrei verfügbare Online-Publikation Nahversorgung und Nahmobilität: Verkehrsverhalten und Zufriedenheit. (Quelle: BBSR/ml)