Forscher des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI), haben offenbar eine neue Methode gefunden, um Fehler im Holz sichtbar zu machen, die sich mit bloßem Auge nicht entdecken lassen. Dabei setzen sie Leistungsultraschall-Thermographie (LUS-Thermographie) ein, mit der sie Längs- und Querrisse, Fehlverklebungen, Delaminationen und Schwarzäste aufspüren können.
Laut Fraunhofer-Institut funktioniert der Trick im Prinzip so: Die Forscher versetzen die Holzplatte in Schwingung; das Bauteil wird mit 20 KHz bewegt. Im Bereich von Defekten reiben die Teile des Materials aneinander und produzieren dadurch Wärme. Diese wiederum kann eine Wärmebildkamera den Enden der Fehlstellen sichtbar machen, bei Haarrissen sei die Reibungswärme auch entlang der Risse zu erkennen. Peter Meinlschmidt vom WKI erläutert:
„Unser Verfahren eignet sich vor allem, um Defekte in hochwertigen Massivholzteilen und in Fensterkanteln für Fensterrahmen oder schlecht verklebte Leimfugen zu detektieren. Die Prüfmethode ist zerstörungsfrei. Lediglich beim Anlegen des Ultraschallanregers entstehen kleine Druckstellen, was beim Rohholz aber nicht von Bedeutung ist.“
Wie weit die Wissenschaftler mit dieser Untersuchungsmethode in das Material vordringen können, hängt dem Institut zufolge von der Wärmeleitfähigkeit des Holzes ab, möglich seien bis zu 20 mm. (Fraunhofer Institut/sp).