Ein Industrieroboter wird den Fraunhofer-Stand auf der CeBIT 2012 zum Atelier machen und Personen porträtieren. Dazu nimmt der Roboter mit einer Kamera am Arm zunächst ein Bild seines Modells auf, zückt dann einen Stift und entwirft ein Abbild der Person auf seiner Zeichentafel. Das Ganze funktioniert über eine Kantenverarbeitungssoftware, die die Kontraste im Bild sucht und dann in Roboterkoordinaten – also in Bewegungen des Arms – umsetzt. Entwickelt wurde die Roboterinstallation von Künstlern der Gruppe robotlab im Zentrum für Kunst und Medientechnologie ZKM in Karlsruhe, die zum Teil am Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB in Karlsruhe beschäftigt sind. Die Schwierigkeit lag für die Forscher und Künstler vor allem darin, den Algorithmus für die Bildverarbeitung so anzupassen, dass das gemalte Bild auch wie ein Porträt aussieht – und nicht z.B. kleinste Falten darstellt werden, während die Augen fehlen.
„Wir legen großen Wert auf einen künstlerischen Anspruch der entstehenden Zeichnungen, aber haben gleichzeitig auch ein automatisiertes System in den Roboter integriert, so dass er alle Schritte selbstständig ausführt. Mit dieser Installation haben wir eine Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft und Technik geschaffen“,
erklärt Martina Richter, Wissenschaftlerin am IOSB. Die Alltagsroutine des Roboters ist allerdings nicht so künstlerisch wie sein Einsatz auf der CeBIT (Halle 9, Stand E08). Vielmehr nutzen ihn die Forscher am IOSB normalerweise zur räumlichen Reflexionscharakteristik, d.h. zur Analyse optischer Reflexionseigenschaften von Materialien (Quelle: Robotlab/hw)