In einer Pilotanlage neben dem Stuttgarter Großmarkt werden Obst- und Gemüseabfälle zu Biogas vergoren, das Autos künftig als Kraftstoff dienen soll. Entwickelt wurde diese Alternative zu Erdgas als Antrieb von Forschern des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB in Stuttgart.
Verschiedene Mikroorganismen produzieren in der neu entwickelten Anlage aus matschigen Tomaten, braunen Bananen und anderen Abfällen in einem zweistufigen Vergärungsprozess in wenigen Tagen Methan, das sich – in Hochdruckflaschen gepresst – für den Antrieb von Autos eignet. „Die Abfälle enthalten viel Wasser und wenig verholzte Teile, sie sind daher ideal für das Vergären“, sagt Dr.-Ing. Ursula Schließmann, Abteilungsleiterin am IGB. Das Biogas, das in der Anlage am Großmarkt entsteht, bereiten die Mitarbeiter der Energie Baden-Württemberg EnBW mit Membranen auf, die Daimler AG stellt einige Versuchsfahrzeuge mit Erdgasantrieb bereit.
Insgesamt fünf Jahre läuft das Projekt mit dem Namen EtaMax, das mit 6 Mio. Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Wenn alle Komponenten einwandfrei zusammenspielen, könnten ähnliche Anlagen künftig überall stehen, wo viele organische Abfälle anfallen. (Quelle: Fraunhofer IGB/hw)