Das finnische Unternehmen UPM hat den Bau einer Bioraffinerie zur Herstellung von Biodiesel auf Holzbasis angekündigt – laut Unternehmen ist es die erste Investition ihrer Art weltweit im industriellen Maßstab. Sie soll etwa 100.000 Jahrestonnen an hochwertigem Biodiesel der zweiten Generation für den Straßenverkehr produzieren. Geplanter Baubeginn ist im Sommer 2012. UPM erwartet, dass die Nachfrage nach Biokraftstoffen in der EU jährlich um etwa 7 % steigen wird. Ein Treiber ist dabei das EU-Kernziel 2020 zu Klimawandel und Energie.
Damit will die EU den Anteil an Biokraftstoffen im Bereich Straßenverkehr bis zum Jahr 2020 um 10 % steigern; in Finnland sei das entsprechende Ziel mit einem Anstieg um 20 % sogar noch anspruchsvoller. Die jährliche Produktion der UPM-Bioraffinerie soll etwa ein Viertel zu Finnlands Biokraftstoffziel beitragen.
UPM stellt klar, dass der Hauptrohstoff der auf Hydrierungstechnologie aufgebauten Bioraffinerie Rohtallöl ist, das als Produktionsrückstand bei der Zellstoffproduktion anfällt. Es werde hauptsächlich bei der Produktion von Zellulosesulfat bei Weichholz gewonnen. Ein bedeutender Anteil des Rohstoffs stamme von UPM-eigenen Zellstoffwerken in Finnland.
Das Unternehmen betont ebenfalls, dass durch die Weiterverarbeitung des Rohtallöls das Holz, das für die Zellstoffproduktion benötigt wird, effizienter als zuvor verwendet wird, ohne dass zusätzlich Bäume eingeschlagen werden müssten. Außerdem würden keine Rohstoffe verwendet werden, die zur Nahrungsmittelproduktion geeignet wären. (Quelle: UPM/sp)