Eine aktuelle Studie der Münchner Universität der Bundeswehr zeigt, dass IT-Freelancer frischen Wind in die Unternehmen bringen, für die sie tätig sind. Zum einen mehren sie im Zuge ihrer meist projektbezogenen Arbeit das Expertenwissen ihrer Auftraggeber, zum anderen fungieren sie des Öfteren auch als Trainer für Betriebsmitarbeiter. Deshalb legen viele Unternehmen auf eine aktive Zusammenarbeit der Freelancer mit Betriebsangehörigen großen Wert.
Die Studie ist Teil des Forschungsprojektes „Freelancer im Spannungsfeld von Flexibilisierung und Stabilisierung“ (FlinK) am Lehrstuhl von Prof. Stephan Kaiser (Personalmanagement und Organisation) an der Universität der Bundeswehr München. An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt sind neben der Bundeswehr Universität noch die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und die Fernuniversität in Hagen beteiligt. Gegenstand des Forschungsvorhabens ist das Phänomen der IT- und Medienfreelancer.
Im Rahmen des Projekts wurden insgesamt über 450 Teilnehmer befragt, darunter Freelancer im IT- und Medienumfeld, Entscheidungsträger aus dem Personalbereich, CIOs und Projektverantwortliche sowie interne Mitarbeiter. Zentrale Themen der Befragung waren die Erfolgsfaktoren der Projektarbeit, Herausforderungen bei der Realisierung von Work-Life-Balance sowie Möglichkeiten der nachhaltigen Gestaltung einer Schnittstelle zwischen Unternehmen und externen Mitarbeitern.
Dabei stellte sich heraus, dass IT-Freelancer vor allem als Experten und Wissensvermittler gefragt sind. 81 % der befragten Unternehmensvertreter gaben an, dass sie einen Wissenstransfer von IT-Freelancern zu internen Mitarbeitern für wichtig bis sehr wichtig halten. Dabei erwarten sie oft die persönliche Übergabe von Wissen an interne Mitarbeiter zu Projektende, beispielsweise durch Zusammenarbeit. Aber auch schriftliche Dokumentationen spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Die Studie liefert zudem Hinweise darauf, dass Freelancer auch als Coach oder Trainer eingesetzt werden, um interne Mitarbeiter gezielt zu schulen. Freelancer, die Erfahrungen in der Weitergabe ihres Wissens haben und über entsprechende Soft Skills verfügen, können sich daher bei potenziellen Auftraggebern gut positionieren.
Fast alle befragten Unternehmensvertreter (88 %) waren außerdem der Ansicht, dass gemischte Projektteams mit IT-Freelancern produktiver sind, als rein intern besetzte Teams. Das treffe vor allem auf innovative Fragestellungen – z.B. in der Softwareentwicklung – zu. Deshalb votierten die befragten Unternehmensvertreter eindeutig dafür, dass IT-Freelancer eng mit internen Mitarbeitern zusammenarbeiten.
Aus diesen und weiteren Erkenntnissen sollen im Rahmen des Forschungsprojektes demnächst anwendungsorientierte Konzepte und Handlungsempfehlungen entwickelt werden, die ein nachhaltiges und erfolgreiches Freelancer-Management ermöglichen..
Die Studie IT-Freelancer als Phänomen einer Arbeitswelt im Wandel – Einsatz im Unternehmen, Führung im Team und Wissensmanagement steht per Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: Bundeswehr Universität München /ml)