Wie das Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB mitteilt, ist es Forschern gelungen, Pellets zu entwickeln, die nicht nur die gefürchteten Kohlfliegen auf ökologisch verträgliche Weise verdrängen. Sie bieten noch einen weiteren Mehrwert: Dem Institut zufolge können die Pellets aus Cyanobakterien und Gärresten von Biogasanlagen die Pflanzen gleichzeitig düngen.
Dr. Ulrike Schmid-Staiger vom Fraunhofer IGB, das die Pellets mit Kollegen von der Westungarischen Universität in Mosonmagyaróvár/Ungarn entwickelt hat, erklärt: „Die Pellets bestehen vorwiegend aus Gärresten, die bei der Biogaserzeugung anfallen, enthalten aber auch 0,1 % Cyanobakterien.“
Laut Fraunhofer IGB werden die Cyanobakterien – wenn man die Pellets rund um das frisch gepflanzte Gemüse aufbringt – durch die Bodenflora abgebaut; ein Geruchsstoff wird freigesetzt, der die Kohlfliegen vertreibt. Auch die Düngewirkung scheint beachtlich: Nach Angaben des Instituts waren in einem Freilandversuch die Kohlrabis etwa doppelt so groß wie die ungedüngten.
Kohlfliegen sind vor allem eine Gefahr für Ökolandwirte, die das Gemüse nicht spritzen. Nach Angaben des Fraunhofer IGB kosten die Schädlinge, die im Frühjahr und im Herbst ihre Eier auf frisch gepflanztem Gemüse ablegen, oft ganze Ernten.
Die Pellets und das Verfahren stellen die Forscher auf der Hannover-Messe 2012 in Halle 26, Stand C08 vor. (Quelle: Fraunhofer IGB/sp