Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erwartet, dass die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im laufenden Jahr 2012 um weitere 130.000 auf einen Jahresdurchschnitt von 2,84 Mio. sinken wird. Voraussetzung für diese Schätzung ist ein erwartetes Wirtschaftswachstum von 1,1 %.Diese Entwicklung entspräche einerseits einer Fortsetzung des positiven Trends am Arbeitsmarkt, andererseits aber auch einer deutlichen Abflachung der Trendkurve.
Nachdem im vierten Quartal 2011 aufgrund der schwelenden Eurokrise das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 % geschrumpft ist, deuten einige Indikatoren bereits auf eine neuerliche Trendwende hin. „Damit besteht die Aussicht, dass die wirtschaftliche Schwächephase zügig durchschritten wird“, so IAB-Forscher Enzo Weber. Allerdings berge die Schuldenkrise nach wie vor Risiken.
Im vierten Quartal 2012 werden zum ersten Mal seit 1992 wieder mehr als 29 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein, prognostiziert das IAB in seiner Studie. Die Zahl der Erwerbstätigen werde 2012 um insgesamt 450.000 auf 41,55 Mio. ansteigen.
Das Arbeitskräfteangebot dürfte bis zum Jahresende wegen der höheren Zuwanderung und der zunehmenden Zahl erwerbstätiger Älterer um 40.000 Personen steigen. Dabei nimmt das IAB eine Nettozuwanderung von 200.000 Personen an. Das wären doppelt so viele wie der Durchschnitt der letzten zehn Jahre, allerdings etwas weniger als im Jahr 2011. Relativ stark gestiegen ist zuletzt auch die Zahl der erwerbstätigen Älteren, vor allem jene der älteren Frauen. Insgesamt dürfte die Erwerbsquote der 60- bis 64-Jährigen bis Jahresende im Vergleich zu 2011 um fast einen Prozentpunkt ansteigen. Damit stehen 2012 in der Summe 44,95 Mio. Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.
Die IAB-Studie steht als Ausgabe 3/2012 der Publikationsreihe IAB Kurzbericht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: IAB/ml)