Das Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) hat mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft eine Software konzipiert, die Unternehmen bei der Entwicklung von Anreizsystemen unterstützten möchte. So sollen die Mitarbeiter produzierender Unternehmen nicht nur für ihre Produktivität belohnt werden – auch Termintreue, Bestände und Durchlaufzeiten würden dann eine Rolle spielen.
Wie das IPH mitteilt, liegen in der Praxis die Interessen einzelner Mitarbeitergruppen oft weit auseinander. Um die Bestände niedrig zu halten und flexibel auf spontane Kundenwünsche zu reagieren, würden z.B. Produktionsplaner die Aufträge erst so spät wie möglich freigeben wollen. Dieses Verhalten sorge für kurze Durchlaufzeiten und eine hohe Termintreue, laste die Produktion aber nicht immer voll aus. Im Gegensatz dazu haben die Meister in der Fertigung großes Interesse daran, dass die Aufträge so früh wie möglich freigegeben werden. Sie können dadurch besser planen und sind flexibler in der Fertigung. Ihr Fokus liege eher auf einer hohen Auslastung und einer hohen Termintreue als auf niedrigen Beständen.
Für das Forschungsprojekt werden dem IPH zufolge zunächst Mitarbeiter der Industriepartner anonym zu ihrer Motivation befragt – und auch die Freiheitsgrade des Einzelnen während der Arbeit werden erfasst. Im nächsten Schritt haben die Ingenieure festgelegt, wie sich die Mitarbeiter verhalten sollten, um die Logistikleistung zu unterstützen, und wie dieses Verhalten anhand von Kennzahlen gemessen und mit Anreizen verknüpft werden könne. Die Ergebnisse hat man in einer Software zusammengeführt, die demnächst als Open-Source-Lösung kostenlos auf www.soconau.de als Download angeboten werden soll. (Quelle: IPH/sp)