Rote Ampeln und Blechlawinen – für viele Alltag auf den Straßen moderner Großstädte. Der Urbanisierungstrend und wachsende Bevölkerungszahlen führen zu einem steigenden Verkehrsaufkommen. Die Mitfahr-Community Mitfahrzentrale flinc online will nun per dynamischer Mitfahrvermittlung Privatautos im Alltag besser besetzen.
Dank Smartphone-App und Navigationssystem treffen Fahrer und potenzielle Mitfahrer in Echtzeit aufeinander. Umständliche Abstimmungen und das Vereinbaren von Treffpunkten entfallen, wirbt flinc-Gründer Benjamin Kirschner:
„Eine klassische Mitfahrzentrale ist ein schwarzes Brett. Ich trage ein, wo ich hinwill, und dann kann mich jemand anrufen – funktioniert für Langstrecken prima. Wir sind ein System für kurze Strecken. Das bedeutet, man kann bei uns adressgenau eingeben, wo man hinwill, z.B. von der Hauptstraße 5 in den Röhnring 28, und wir errechnen minuten- und kilometergenau, wer dich mitnehmen könnte – und das in Echtzeit.“
Nach der Eingabe soll sich flinc automatisch beim Nutzer mit einem Angebot melden. Das Modell flinc ist daher einer der Sieger im BITKOM-Ideenwettbewerb Urban Solutions Pitch auf der CeBIT 2012.
In Hannover präsentierten die Gewinner die Ergebnisse für das städtische Leben von morgen. Darunter auch die so genannte „RIO-Methode“ zur Optimierung von Ampelschaltungen. Sie erlaubt erstmalig die Analyse der Verkehrslage einer Stadt. Konkurrierende Verkehrsströme, Baustellen oder einkaufsstarke Tage – all diese Faktoren werden berücksichtigt und die Schaltung der Lichtsignalanlagen wird entsprechend optimiert. Thomas Haupt von der PTV Planung Transport Verkehr AG erläutert:
„Stellen Sie sich vor, welches komplexe Problem dahinter steht – die ganzen Verkehrsbeziehungen, die auf eine Stadt zurollen. Diese Verkehrsströme treffen sich an Kreuzungen, und jeder möchte grün haben – das geht nicht, das muss verteilt werden. Ein dafür geeignetes Konzept, ein mathematisches Verfahren und eine IT-Struktur aufzubauen, ist das Ziel der RIO-Methode: grüne Welle für alle, wenn es denn geht.“
Solche Nachrichten hört man zwischen den Staumeldungen gerne – intelligente Verkehrsplanung, die bald auch den deutschen Alltag erreichen könnte. (mtx)