Auf der diesjährigen Hannover Messe (23.–27. April 2012) zeigen die Saarbrückener Forscher des INM – Leibniz-Instituts für Neue Materialien auf der Leitmesse Research and Technology in Halle 2 an Stand C54 u.a. ihre Ergebnisse zum Thema antireflektive Schichten. Neue Entwicklungen in diesem Bereich sollen es möglich machen, die Stromausbeute von Solarzellen noch weiter zu steigern.
Laut Institut können die Verfahrensentwickler antireflektive Plastikfolien mit einer Breite von rund 130 cm und nahezu beliebiger Länge erzeugen, ohne dass die Qualität darunter leidet. Dazu verwenden die Entwickler ein Materialgemisch, das sie mit einer Stärke von rund 100 Nanometern auf dünne Plastikfolien auftragen. Die Folien werden dadurch antireflektiv und können auf die Solarzellen wie eine zweite Haut aufgelegt werden.
„Unsere Entwicklungen erfüllen zwei ganz wesentliche Bedingungen“, so Peter William de Oliveira, vom INM. „Zum einen können wir das Materialgemisch ganz nach Wunsch verändern und damit direkt Einfluss darauf nehmen, wie antireflektiv die Beschichtung dann sein wird. Dieser so genannte Brechungsindex kann in einem Bereich zwischen 1,32 und 1,95 ganz beliebig verändert werden“. Wichtiger sei jedoch die Möglichkeit, solche Folien auch tatsächlich in der Größe von Solarzellen zu erzeugen. „Bisher gibt es dazu nur Verfahren, die entweder sehr teuer sind, die auf so einer großen Fläche nicht richtig funktionieren oder die eine unzureichende Qualität nach sich ziehen“, so der Materialexperte weiter. Nach INM-Angaben eignet sich die Beschichtungstechnik für gängige Plastikfolien aus Polyethylen oder Polycarbonat. (Quelle: INM/sp)