Fraunhofer-Forscher haben eine Software entwickelt, mit der sich Transportnetze für Elektrizität, Gas und Wasser anhand numerischer Simulationen schon bei der Planung analysieren und optimieren lassen. Das mache den Um- und Ausbau für Netzbetreiber flexibler, spare Energie und Ausgaben und erhöhe zudem die Sicherheit.
Bis 2020 sollen in Deutschland Tausende Kilometer neuer Netze entstehen, um Strom aus erneuerbaren Energien noch stärker nutzen zu können. Doch mit den neuen intelligenten Netzen (Smart Grids) steigen auch Komplexität, Kosten und Anfälligkeit.
Hier soll die neue Simulationssoftware MYNTS (Multiphysical Network Simulation Framework) helfen, die am Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI gemeinsam mit der Gruppe um Mathematikprofessorin Dr. Caren Tischendorf von der Universität Köln entwickelt wurde. Durch numerische Simulation zeige sich sofort, wie sich Änderungen verschiedener Faktoren auswirken. Damit könne MYNTS z.B. berechnen, wie Temperaturschwankungen die Durchflussmengen verändern und wie der Ausfall von Teilnetzen die übrigen Netzkomponenten beeinflusst. Mithilfe des Programms lasse sich beispielsweise auch der Ausgleich von Lastspitzen simulieren und steuern.
Den erfolgreichen Einsatz von MYNTS konnten Clees und ihr Team bereits in mehreren Forschungsprojekten unter Beweis stellen. Nun starten die ersten Projekte. Derzeit laufen nach Fraunhofer-Angaben Verhandlungen mit Firmen verschiedener Branchen über eine Lizenzierung der Software. SCAI zeigt MYNTS vom 23. bis 27. April 2012 auf der Hannover Messe (Halle 7, Stand B10). (Quelle: Fraunhofer/hw)