Forscher des INM – Leibniz-Instituts für Neue Materialien stellen auf der Hannover Messe 2012 (Halle 2, Stand C54) u.a. eine Beschichtung vor, die Ablagerungen auf Implantaten für Herzkranke verringern soll. Mittels Enhanced Chemical Vapour Deposition (PECVD) ist es gelungen, die Oberfläche der Metallimplantate entscheidend zu verändern.
Wie das INM ausholt, müssen bei einem Herzinfarkt Blutgerinnsel in den Herzkranzgefäßen entfernt werden. Damit das Blugefäß nicht erneut verstopft, werden kleine, netzartige Schläuche, so genannte Stents, in die Adern eingelegt. Falls die eigenen Herzklappen zu schwach arbeiten, übernehmen künstliche Herzklappen deren Aufgaben.
Bei dem technischen Verfahren, das das INM anwendet, wird nach Angaben des Instituts die Implantatoberfläche mithilfe von Lasern strukturiert und dann in eine Plasmakammer eingebracht, die mit einem speziellen Gasgemisch gefüllt ist. Durch das Zünden des Plasmas werden Aluminiumoxid oder Siliciumoxid in einen gasförmigen Zustand gebracht, so dass sie sich als dünner Film auf der Oberfläche des Implantats ablagern.
„Dieser Film ist nur wenige Millionstelmillimeter dick und unterstützt einerseits das Anhaften erwünschter Zellen. Damit wachsen solche Implantate gut im Körper an. Gleichzeitig verringert die Schicht die Anlagerung unerwünschter Zellen. Die Bildung von Blutgerinnseln oder aggressives Zellwachstum, werden mit der neuen Schicht verhindert“,
erläutert Cenk Aktas vom INM. Laut Institut ist dieses Verfahren besonders für Stents schon in Erprobung. Nun arbeite die Gruppe daran, das Verfahren und die Zusammensetzung der Schicht so zu verändern, dass sie auch auf Herzklappen und andere Implantate auf Metallbasis anzuwenden seien. (Quelle: INM/sp)