Klingt wie Zukunftsmusik, ist aber schon Realität: Ein Roboter, der nicht programmiert werden muss, sondern einfach und exakt das nachmacht, was der Mensch ihm vormacht. Dank einer Infrarotkamera und eines Handzeigegeräts erkennt er die Bewegung und imitiert sie.
So soll der rund 50.000 Euro teure Wunderarm die Produktion effizienter gestalten und die Arbeitszeit verringern, erläutert der Geschäftsführer von RevXperts, Volker Huth: „Die Zeitersparnis ist natürlich sehr stark abhängig von der Aufgabenstellung. Aber die kann sich durchaus in einem Bereich von 80 bis 90 % bewegen, wenn es um komplexe 3D-Bahnen geht, z.B. beim Schweißen oder beim Kleben.“
Kleine Wagen, die Werkstücke automatisch von einem Ort zum anderen transportieren, nehmen dem Menschen ebenfalls monotone Arbeiten ab. Mit der WLAN-Technik sowie Barcodes und farbigen Fahrspuren orientieren sich die Transportfahrzeuge und bewegen sich selbstständig in Lagerhallen oder Produktionsstätten. Aber: Ob nun fahrerloses Transportsystem oder Roboterarm. Den Menschen sollen die Helfer selbstverständlich nicht ersetzen. Jan Röhlinger von BioRob betont:
„Der Roboter entlastet den Menschen von sehr monotonen Arbeiten. Wir haben zyklische Tätigkeiten und außerzyklische Tätigkeiten. Für diese zyklischen Tätigkeiten brauche ich keinen Mitarbeiter, weil das sind immer dieselben Bewegungen: Ich greife etwas und lege es irgendwo hin. Mitarbeiter sind dafür da, die außerzyklischen Tätigkeiten zu übernehmen. Sie bestücken den Roboter, sie richten den Roboter ein. Sie beaufsichtigen die Maschine. Es sind also die höherwertigen und anspruchsvolleren Tätigkeiten, die der Mitarbeiter ausführt.“
Genau das gilt auch für den Roboterarm. Anstelle aufwändiger Programmierung zeigt man ihm einfach, was er machen soll. Jede neue Position wird per Mausklick abgespeichert und hinterher automatisch ausgeführt. Gleichzeitig ist dieses Technikwunderwerk dank seiner 5 kg Gewicht auch äußerst flexibel.
Das Garchinger Unternehmen RevXperts wurde jüngst auf der Hannover Messe mit dem Robtics Award 2012 ausgezeichnet. (mtx)