Trotz der Einbrüche in der Druckindustrie – allein in Deutschland mussten seit 2000 rund 3900 Betriebe mit insgesamt 61.000 Beschäftigten schließen – konnte die diesjährige drupa mit guten Abschlüssen überraschen. Weniger, aber offensichtlich kaufkräftige Besucher – das freute die Aussteller. So hatten bei Hewlett Packard die Vertriebler nach Unternehmensangaben bereits nach der ersten Hälfte der 14-tägigen Fachmesse die erhofften Verkaufszahlen erreicht. Sie stehen damit beispielhaft für die meisten der 1850 Aussteller auf der drupa.
Sogar das Topprodukt der Amerikaner, die Weltpremiere HP Indigo 10000 Digital Press, war bereits am ersten Tag zum ersten Mal verkauft. Francois Martin von HP Graphics Solutions Business sagte uns:
„Dafür, dass wir bereits fertige und im Markt erhältliche Produkte zeigen und nicht nur Konzepte für die Zukunft – wir haben Lösungen zu verkaufen – dafür war die Messe extrem erfolgreich. Gute Ergebnisse, viele Besucher; und die kamen, um wirklich Geschäfte zu machen. Nicht, um mal links und mal rechts zu schauen, was so passiert. Es wurden Entscheidungen getroffen.“
Die drupa hat ihren Ruf als wichtigste internationale Fachmesse für die Druck- und Medienbranche gewahrt. Aus aller Welt kamen die Gäste; besondere Zuwächse verzeichnete der Veranstalter aus dem asiatischen und lateinamerikanischen Raum. Interessiert waren die Fachbesucher – größtenteils Topentscheider – vor allem an Innovationen. Messechef Werner M. Dornscheidt blickt daher optimistisch in die Zukunft:
„Es wird eine völlig neue Dimension im Druckbereich geben in Zukunft. Zum Beispiel Functional Printing, wo Sie selbst Motorblöcke drucken können, oder Sie haben biological printing and and and … da gibt’s tausend Möglichkeiten. Wir wissen das noch gar nicht, wir werden bis Ende des Jahres auch dazu eine erweiterte Nomenklatur erstellen für die nächste drupa. Aber eins steht fest: Die drupa wird’s geben. Und die drupa wird auch weiterhin die erfolgreichste Druckmaschinenmesse der Welt bleiben – und vor allem die internationalste.“
Den Statistiken der Veranstalter zufolge haben auch die weniger großen Aussteller Geschäftsabschlüsse über ihre Erwartungen hinaus getätigt. Druckereien und Verlage wollen sich vor allem für die Zukunft rüsten – Flexibilität und Kosteneffizienz sind die entscheidenden Schlagworte. Die Tintenstrahldruckmaschine im Video z.B. kann an eine bestehende analoge Offset-Maschine angeschlossen werden und so sehr einfach das Spektrum eines Unternehmens erweitern. Laut Hersteller sind es Lösungen wie diese, die dem Druck auch in Zukunft zum Erfolg verhelfen. (mtx)