Je höher die Artenvielfalt, desto ertragreicher werden Pflanzenökosysteme über die Zeit. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam um Peter Reich (University of Minnesota) und Nico Eisenhauer (TU München). Jede zusätzliche Pflanzenart führe demnach langfristig dazu, dass sowohl die Biomasseproduktion als auch die Bodenfruchtbarkeit ansteigen. Laut TU stehen zwar Graslandökosysteme im Mittelpunkt der Untersuchungen, die Ergebnisse ließen sich aber auch auf Wälder oder Getreidefelder übertragen.
Nach Angaben der TU stammen die von den Forschern analysierten Daten aus zwei Langzeitversuchen an der University of Minnesota. Auf einer Fläche von insgesamt 2200 ha seien dort Anfang der 1990er-Jahre Graslandparzellen mit jeweils einer, vier, neun oder 16 verschiedenen Pflanzenarten gesät worden. Für jede dieser Pflanzengemeinschaften konnten die Wissenschaftler über 14 Jahre hinweg den Biomasseertrag und die Bodenfruchtbarkeit vergleichen und zeigen, dass auch in bereits vielfältigen Ökosystemen jede einzelne zusätzliche Art einen Zugewinn bedeutet. Dr. Nico Eisenhauer erklärt:
„Überflüssige Arten gibt es nicht. Je mehr Pflanzenarten zentrale Funktionen übernehmen – zum Beispiel die Speicherung von Kohlenstoff oder die Erschließung von Nährstoffen – desto stabiler und ertragreicher ist das Ökosystem.“
Kürzer angelegte Untersuchungen hätten bislang darauf schließen lassen, dass bereits mit sechs oder acht verschiedenen Arten pro Parzelle der Produktivitätsanstieg abflacht. (Quelle: TU München/sp).