Batterien in Elektroautos reagieren empfindlich auf Hitze: Bereits die schnelle Fahrt auf der Autobahn bei sommerlichen Temperaturen kann den Akku übermäßig aufheizen und damit schädigen. Ein neuartiges Kühlmittel aus den Fraunhofer-Labors soll die Wärme nun dreimal effektiver abführen als Wasser und die Temperatur selbst in Extremsituationen wie bei Passüberquerungen im akzeptablen Bereich halten.
Der „Wohlfühlbereich“ von Batterien in Elektroautos liegt zwischen 20 und 35° C. Doch schon beim Sonntagsausflug mittags im Hochsommer kann die Batterie stärker aufgeheizt werden. Die Folgen: Der Akku hält nur halb so lange.
Forscher am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen entwickelten jetzt das neue Kühlmittel CryoSol plus. Es handle sich dabei um ein Gemisch aus Wasser und Paraffin, stabilisierenden Tensiden und etwas Frostschutzmittel Glycol – und damit um eine Dispersion. Der Vorteil: Laut den Entwicklern kann CryoSol plus dreimal so viel Wärme aufnehmen wie Wasser und Extremsituationen wie Autobahnfahrten im Hochsommer besser abpuffern. Der Vorratstank könne daher auch kleiner ausfallen als bei einer Wasserkühlung. Zudem leite CryoSol plus die Wärme gut. Sie fließe schnell von den Batteriezellen in das Kühlmittel ab.
Die Mehrkosten gegenüber einer Wasserkühlung sollen bei etwa 50 bis 100 Euro liegen. Die Wissenschaftler wollen nun Feldtests durchführen und das Kühlmittel in einem Versuchsfahrzeug testen. (Quelle:Fraunhofer-Institut/hw)