Auf dem Jahrespressegespräch des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Centers (SPC) kamen die Experten zu dem Ergebnis, dass der Kurzstreckenseeverkehr (KSSV) in den deutschen Seehäfen schon heute von großer Bedeutung ist. Die Potenziale seien aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.
So sind laut SPC im europäischen Kurzstreckenseeverkehr – anders als im Landverkehr – noch aufwändige Zoll- und Grenzformalitäten erforderlich. Daneben seien auch mittelfristig Strukturveränderungen in der Branche erforderlich, um die Zukunftsfähigkeit der KSSV-Reeder zu sichern. Torsten Westphal, stellvertretender Vorsitzender des SPC erklärt:
„Der Short-Sea-Verkehr braucht operative Kooperationen nach dem Vorbild der Stückgutverbunde im Lkw-Verkehr. Auch dort halfen Netzwerke dem unwirtschaftlich gewordenen Geschäft aus der Sackgasse.“
Eine Herausforderung ist die Senkung der Schwefelemissionswerte in der Nord- und Ostsee von 1,0 auf 0,1 % bis 2016. Der speziell aufbereitete Treibstoff und die unter Umständen notwendige Umrüstung älterer Tonnagen verursachen zusätzliche Kosten, die den Transport verteuern. Laut SPC wird für existierende Tonnagen der Einsatz von Abgasreinigungsanlagen (Scrubbern) diskutiert, die für den Einsatz auf Schiffen jedoch noch nicht ausreichend entwickelt und getestet seien. Das SPC-Mitglied TT-Line nimmt zurzeit an einem Pilotprojekt teil, das den Einbau einer Testanlage vorsieht und im Rahmen des EU-Programms TEN-T gefördert werden soll.
Interessante Gespräche zum Thema Hafenlogistik finden übrigens vom 10. bis 11. September 2012 auf dem CeMAT Hafenforum 2012 in Wilhelmshaven statt. Der SPC ist Kooperationspartner und beteiligt sich u.a. an einer Podiumsdiskussion zum JadeWeserPort. (Quelle: SPC/sp)