Wie die Industrieforschungseinrichtung Innovent e.V. Technologieentwicklung Jena erklärt, sind Oberflächen von WPC-Teilen (Wood Polymer Composites) wegen der verwendeten Polymere bislang kaum zufriedenstellend zu verkleben. Aber es naht Abhilfe: Die Einrichtung hat mit deutschen und europäischen Forschungsstellen Vorbehandlungsverfahren entwickelt, die eine Verklebung des Werkstoffs ermöglichen sollen.
Selbst Lagerzeiten von bis zu sechs Monaten zwischen Vorbehandlung und Verklebung würden die Haftfestigkeiten kaum verringern. Innovent zufolge haben sich drei Verfahren als besonders geeignet erwiesen:
Bei der Atmosphärendruck-Plasmabehandlung wird ein mittels Hochfrequenzentladungen erzeugtes Plasma durch eine Düse auf die zu behandelnde Oberfläche geblasen. Die so behandelten WPC-Oberflächen zeichnen sich nach Angaben von Innovent durch sehr hohe spezifische Oberflächenenergien aus. Das Verfahren benötige lediglich Strom und Druckluft.
Die Beflammung aktiviert die Oberflächen durch kurzen Kontakt mit einer Gasflamme. Dieses Verfahren zeichnet sich laut Innovent durch hohe Haftfestigkeiten, sehr große Behandlungsgeschwindigkeiten von bis zu 48 m/Min. und flexible Einsatzmöglichkeiten aus.
Die Gasphasenfluorierung hingegen aktiviert die Oberflächen durch die Reaktion mit gasförmigem Fluor und erzielt die höchsten Haftfestigkeiten und die höchste Langzeitbeständigkeit aller getesteten Verfahren. Der erforderliche technische Aufwand in Form einer Fluorierkammer mit Gaszuführung sei zwar höher als bei den anderen Verfahren. Durch die lange Haltbarkeit der Vorbehandlung sei die Behandlung beim WPC-Produzenten jedoch problemlos möglich. (Quelle: Innovent auf idw-online/sp)