Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilt, versucht die Regierung in Myanmar (Birma) derzeit, ausländische Investoren mit Steuergeschenken, Zollfreiheit auf Maschinenimporte und Signalen der politischen Öffnung anzulocken. Das Interesse von Vertretern der Holzindustrie aus den umliegenden Ländern sei offensichtlich schon geweckt. Der Verband hat nun Chancen und Risiken betrachtet und kommt zu einem differenzierten Ergebnis.
Laut VDMA machen neben den genannten Anreizen vergleichsweise üppige Holzvorkommen und billige Arbeitskräfte Myanmar zu einem vielversprechenden Standort für die Herstellung von Möbeln und anderen Holzprodukten. Das Ausbildungsniveau der Arbeiter gelte als hoch im Vergleich zu den umliegenden Ländern. Auch die Qualität der Produkte, die in den wenigen bestehenden Firmen in Myanmar hergestellt werden, sei gut. Experten trauten dem Land zudem eine ähnlich rasante Entwicklung wie Vietnam zu. Im Dezember soll in Yangon erstmals eine Holzverarbeitungsmesse stattfinden.
Der Verband sieht aber auch Risiken. So seien im Zuge der politischen Lockerung im Eiltempo zahlreiche Gesetze verabschiedet worden, wobei es derzeit noch unklare Auslegungen gebe. Myanmar zähle zudem zu den ärmsten und laut Transparency International korruptesten Ländern der Welt. Außerdem gibt der VDMA zu bedenken, dass die Verkehrsinfrastruktur im Land teilweise in katastrophalem Zustand sei.
Eingehendere Hintergrundinformationen zum Thema enthält Vietnam-Newsletter-Sonderausgabe Myanmar von Gerhard Rainer, derzeit Business Development Advisor beim vietnamesischen Verband HAWA; den Text gibt es beim VDMA kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: VDMA/sp)