Forscher der Universität Bayreuth haben im Rahmen des europäischen CoForChange-Projekts untersucht, welche Faktoren die Häufigkeit und die räumliche Verteilung tropischer Baumarten im Kongobecken beeinflussen. Die dortigen Wälder – fast doppelt so groß wie ganz Deutschland – sind für Europa ein wichtiger Lieferant tropischer Hölzer.
Laut Universität haben im Kongobecken geologische Gegebenheiten und die dadurch bedingten Unterschiede in den Böden eindeutig den wichtigsten Einfluss auf die räumliche Verteilung der Baumarten – anders als im Amazonasbecken, wo die Verteilung wesentlich von den klimatischen Verhältnissen abhänge. So seien z.B. auf Sandböden hauptsächlich solche Arten zu Hause, die sich durch langsames Wachstum, eine hohe Holzdichte, eine stark ausgeprägte Schattentoleranz und immergrüne Blätter auszeichnen. Denn diese Merkmale sicherten das Überleben auf nährstoff- und wasserarmen sandigen Böden. Prof. Dr. Bettina Engelbrecht, Pflanzenökologin an der Universität Bayreuth, erklärt:
„Die Ergebnisse des Projekts sind eine wertvolle Unterstützung für die Entwicklung von Maßnahmen zum Erhalt der Regenwälder im Kongobecken. Es hat sich beispielsweise herausgestellt, dass die langsam wachsenden Wälder auf Sandböden besonders anfällig sind für forstwirtschaftliche Eingriffe und für Klimaänderungen. Daher sollten sie besonders geschützt werden. Schnell wachsende Baumarten, die für die forstliche Nutzung besonders interessant sind, sind dagegen auf feuchte und nährstoffreiche Böden beschränkt.“
Den vollständigen Forschungsbericht von Adeline Fayolle, Bettina Engelbrecht u.a. („Geological Substrates Shape Tree Species and Trait Distributions in African Moist Forests“) gibt es beim Open-Access-Wissenschaftsportal PLOS ONE als kostenfreie Online-Lektüre und als PDF-Download. (Quelle: Universität Bayreuth/sp)