Das nächtliche Blinken von Windenergieanlagen nervt viele Anwohner. Im Bürgerwindpark Ockholm-Langenhorn in Schleswig-Holstein werden nun Radarsysteme installiert und getestet, die das Dauerblinklicht künftig überflüssig machen sollen. Dazu setzt das Windenergieunternehmen Enertrag erstmals ein neues Radarsystem mit Sensoren von Cassidian ein. Die Lichter der Windkraftanlagen sollen dann nur noch aufleuchten, wenn sich ein Flugzeug nähert.
„Wir wollen die Anwohner des Windparks entlasten und damit zur Akzeptanz von Windkraftanlagen beitragen“, sagt Melf Melfsen, Betreiber des Bürgerwindparks Ockholm-Langenhorn an der Nordseeküste, an dem sich rund 500 Haushalte der Gemeinde beteiligt haben. Rund eine Woche dauere die Anbringung der Radarsysteme an die REpower-Windkraftanlagen.
Das System wurde zusammen mit Cassidian, der Verteidigungs- und Sicherheitsdivision des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS, entwickelt. Die Radartechnik aus der Raketenabwehr arbeite im X-Band-Frequenzbereich (8,2–12,4 GHz) und überwache den Luftraum bis zu einer Entfernung von 8 km und einer Höhe von 600 m. Erst wenn ein Flugobjekt den Luftraum betritt, sollen die Feuer der Windenergieanlagen aktiviert werden. Das System überwache alle sicherheitsrelevanten Funktionen selbstständig und übermittle die Zustandsdaten regelmäßig an eine Überwachungszentrale. Sobald eine Störung auftritt, werden zur Sicherheit alle Lichter wieder eingeschaltet.
Das neue Radarsystem wird ab morgen auf der Husum WindEnergy (18.–22. September 2012) vorgestellt. Mehr über die Bürgerwindparks erfährt man aus dem Leitfaden, den windcomm schleswig-holstein als Netzwerkagentur Windenergie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland kostenlos als PDF zum Herunterladen zur Verfügung stellt. (Stand 8C15). (Quelle: Enertrag/hw)